Professorengewäsch
Die schöne Vokabel vom Professorengewäsch gehört ja eindeutig zu meinen Lieblingswörtern, wie wiederkehrende Besucher in diesem Theater vielleicht schon bemerkt haben mögen.
Das liegt nicht nur daran, dass ich etwa mit einigen unfähigen Sesselpfurzern im Talar aus meiner eigenen verkorksten Studentenzeit noch ein Hühnchen zu rupfen hätte. Es liegt vielmehr daran, dass sich immer wieder ganz grandiose Beispiele dafür finden, die meine - verständlicherweise völlig subjektive, aber doch nicht weniger aufrichtige - Zuneigung für dieses Wort auf wunderbar treffliche Art und Weise illustrieren.
Ein besonderes Beispiel liefert (wieder einmal) der von mir so überhaupt nicht verehrte Herr Sinn vom Münchner ifo-Institut.
Und auch, wenn ich jetzt die eine oder andere Leserin oder den einen oder anderen Leser mit etwas trocken-wissenschaftlicher Kost aus der Volkswirtschaftslehre langweile, lohnt es sich meines Erachtens nach doch auch für nicht in der Nationalökonomie Bewanderte , dieses wahrlich brechreizerzeugende Dokument von Herrn Sinn in seiner Gänze zu lesen.
Das liegt nicht nur daran, dass ich etwa mit einigen unfähigen Sesselpfurzern im Talar aus meiner eigenen verkorksten Studentenzeit noch ein Hühnchen zu rupfen hätte. Es liegt vielmehr daran, dass sich immer wieder ganz grandiose Beispiele dafür finden, die meine - verständlicherweise völlig subjektive, aber doch nicht weniger aufrichtige - Zuneigung für dieses Wort auf wunderbar treffliche Art und Weise illustrieren.
Ein besonderes Beispiel liefert (wieder einmal) der von mir so überhaupt nicht verehrte Herr Sinn vom Münchner ifo-Institut.
Und auch, wenn ich jetzt die eine oder andere Leserin oder den einen oder anderen Leser mit etwas trocken-wissenschaftlicher Kost aus der Volkswirtschaftslehre langweile, lohnt es sich meines Erachtens nach doch auch für nicht in der Nationalökonomie Bewanderte , dieses wahrlich brechreizerzeugende Dokument von Herrn Sinn in seiner Gänze zu lesen.
rationalstürmer - 17. Jun, 23:39
stt - 18. Jun, 07:40
Der liebe Herr Sinn sagt es ja selbst:
"Dazu kann ich nur sagen: bedarfsgewichteter Käse, mehr nicht."
Gut Käse wird wieder teuer, erst recht wenn diese Autobahnblockierenden, viel zu gut Fussballspielenden, auf Tante Käthes Haupthaar rotzenden Niederländer, aber ich schweife schon wieder ab.
"Dazu kann ich nur sagen: bedarfsgewichteter Käse, mehr nicht."
Gut Käse wird wieder teuer, erst recht wenn diese Autobahnblockierenden, viel zu gut Fussballspielenden, auf Tante Käthes Haupthaar rotzenden Niederländer, aber ich schweife schon wieder ab.
rationalstürmer - 19. Jun, 07:39
Abschweifen ist ja ab und an nicht das Schlechteste.
pathologe - 18. Jun, 08:53
Der
Herr Sinn hat immer schon Sinn-Befreites von sich gegeben. Ich finde es zynisch, wenn ich lese: Das zeigt eindeutig, dass allein lebende Hartz-IV-Empfänger nach der in Deutschland und international üblichen Definition nicht arm sind. Und wenn sie dann verhungern, dann nur weil sie aus vielerlei Gründen von den Geldangeboten des Sozialstaates keinen Gebrauch machen und anderweitige Hilfe benötigen. Herr Sinn klammert hier schnell mal mit einem Wort die Bedarfsgemeinschaften aus und stellt die HIV-Empfaenger als Menschen dar, die immer noch mehr als genug zum Leben haben. Voellig Sinn-entleert schreibt er ueber Sachen, die er selbst noch nie mitmachen musste und ueber die er sich als Aussenstehender eigentlich kein Urteil erlauben duerfte.
Ist er selbst PISA-Opfer eigentlich? Ein Niedriglöhner, der im Jahr 2005 für nur vier Euro die Stunde Vollzeit arbeitete, hatte bei normalen Wohn- und Heizkosten ein Nettoeinkommen von etwa 910 Euro, lag also weit über der Armutsgefährdungsgrenze von 781 Euro. 4 Euro pro Stunde mal 8 Stunden am Tag ergibt 32 Euro am Tag. Bei einer Zeitarbeitsfirma werden (und das ist sogar mehr als real) 21,75 Arbeitstage pro Monat angesetzt. 32 Euro mal 21,75 Tage ergibt ein Monatseinkommen von (brutto wohlgemerkt!) 696 Euro. Legt Herr Sinn nun aus eigener Tasche noch mal schnell 214 Euro drauf? Oder sind das Wohn- und Heizungszuschlaege, die sowieso nie ausreichen? Mathematik: mangelhaft, Herr Sinn.
Kann man diesem armen Menschen nicht einmal den Sinn erschliessen lassen, was es bedeutet, sich von Hartz IV ueber Wasser halten zu muessen? So als "Training on the job"? Ich waere uneingeschraenkt dafuer. Das waere mal Sinn-voll.
Ist er selbst PISA-Opfer eigentlich? Ein Niedriglöhner, der im Jahr 2005 für nur vier Euro die Stunde Vollzeit arbeitete, hatte bei normalen Wohn- und Heizkosten ein Nettoeinkommen von etwa 910 Euro, lag also weit über der Armutsgefährdungsgrenze von 781 Euro. 4 Euro pro Stunde mal 8 Stunden am Tag ergibt 32 Euro am Tag. Bei einer Zeitarbeitsfirma werden (und das ist sogar mehr als real) 21,75 Arbeitstage pro Monat angesetzt. 32 Euro mal 21,75 Tage ergibt ein Monatseinkommen von (brutto wohlgemerkt!) 696 Euro. Legt Herr Sinn nun aus eigener Tasche noch mal schnell 214 Euro drauf? Oder sind das Wohn- und Heizungszuschlaege, die sowieso nie ausreichen? Mathematik: mangelhaft, Herr Sinn.
Kann man diesem armen Menschen nicht einmal den Sinn erschliessen lassen, was es bedeutet, sich von Hartz IV ueber Wasser halten zu muessen? So als "Training on the job"? Ich waere uneingeschraenkt dafuer. Das waere mal Sinn-voll.
rationalstürmer - 19. Jun, 07:48
Das ist immer die Krux, wenn der Wissenschaftler sich lieber im Sonnenschein seiner eigenen Eitelkeit wälzt, anstatt sich brav an Max Weber (und ansonsten die Schnauze) zu halten.
Aber ganz so sinnentleert find ich das gar nicht, was der Knabe da absondert. Er verfolgt damit nur leider die ganz üble und in Teilen menschenverachtende Strategie, wie sie bei INSM- und Neoliberalismus-Apologeten üblich ist.
Dass sich so einer tatsächlich herablässt, sich auch nur mal einen Tag mit eigenen Augen anzusehen - geschweige denn am eigenen Leib zu erfahren, wie sich die Leute fühlen, über die er da aus seinem gepamperten Professorenalltag heraus schwadroniert - wäre zwar eine nette Vorstellung, auf die wir aber wohl bis zum Stnimmerleinstag warten können.
Dann doch eher: "When I am king, you will be 1st against the wall."
Aber ganz so sinnentleert find ich das gar nicht, was der Knabe da absondert. Er verfolgt damit nur leider die ganz üble und in Teilen menschenverachtende Strategie, wie sie bei INSM- und Neoliberalismus-Apologeten üblich ist.
Dass sich so einer tatsächlich herablässt, sich auch nur mal einen Tag mit eigenen Augen anzusehen - geschweige denn am eigenen Leib zu erfahren, wie sich die Leute fühlen, über die er da aus seinem gepamperten Professorenalltag heraus schwadroniert - wäre zwar eine nette Vorstellung, auf die wir aber wohl bis zum Stnimmerleinstag warten können.
Dann doch eher: "When I am king, you will be 1st against the wall."
neo-bazi - 18. Jun, 11:44
Ich verstehe zwar von Wirtschaft mehr als vom Volk, aber >trotzdem.
rationalstürmer - 19. Jun, 07:49
Gar kein Problem, Bruderherz. Schließlich hat schon der Herr Rathenau seinerzeit die Wirtschaft als das wahre Schicksal des Menschen bezeichnet :-)
Trackback URL:
https://rationalstuermer.twoday.net/stories/5001141/modTrackback