Donnerstag, 11. Januar 2007

Vom Fallbeil zum Fallobst

Damit mich keiner falsch versteht: Natürlich tut er mich nicht leid. Aber ein bisserl tragisch ist das Stadlstückerl ja dann doch, das sie da aufführn, die Damen und Herren Christsozialen.

Ein Jedes, selbst die Geringsten unter ihnen, darf jetzt hingehn und ihm auch einmal kurz den Stahl in Buckel neistecken, a wengerl nachschaun, ob denn das tatsächlich Blut ist, was da dran klebt, selbst die hinterletzten Hinterbänkler traun sich endlich heraus und werden gar goschert und wollen alle ein wenig mittun bei dieser großen und wirklich urigen bayerischen Hausschlachtung.

Ach, was hätt er nur für Gelegenheiten gehabt, der Arme! (Er tut mir wirklich nicht leid.) So glänzende Aussichten, soviel Elan, so schön totgemacht alle miteinander, die je gewagt haben, am Thron zu kratzen. Keiner mehr übrig gewesen von denen, die einmal groß geworden sind mit ihm zusammen. Und ach, wie hätt er mit der Macht völlern können, er, der Beinah-Erleuchtete, der Dreier-Jurist und trotzdem größte aller Ziehsöhne! Umsonst, all die Jahre der Reife im warmen Darm des übergroßen Vorbilds. So viel Scheiße gefressen, mit bestem Appetit, und noch mehr verkündet, und jetzt soll bald alles vorbei sein? Welch grausame Laune des Schicksals.

Und welche Schmach, dass ausgerechnet eine Frau ihm die Kugel verpasst haben soll, die zu nah am Herzen sitzt, ihm, dem ewig Unverwundbaren. Der Übervater hätt das nie mit sich machen lassen, das wird er sich wieder und wieder sagen. Der hätt des freche Flietscherl zum Deife gjagt, bevors noch einen weiteren Schnapperer gmacht hätt. Arg weh muss ihm das tun, und die Karin, die stets treue Seele, wird wohl so manche Nacht vor Sorge auch mit aus dem Betterl steigen, wenn er wieder nicht schlafen kann, wenn er in die Küche geht mit schwerem Schritt und sich ein Glaserl fettarme Milch einschenkt und so hilflos und gramgebeugt versucht, die Geister und Dämonen loszuwerden, die ihn heimsuchen.

Ein urplötzlicher Schwächeanfall mit Todesfolge beim Jagdausflug mit dem Fürsten - sowas wird ihm verwehrt bleiben. Weil jetzt rächt sich alles. Jetzt rächt sich, dass er vom Leben eigentlich nichts versteht. Jedes nicht gesoffene Bier in der stickigen Nibelungenhalle. Jeder Schweinsbraten und jeder Knödel, den er nicht neigschlichtet hat mit hochrotem Kopf und Schweiß auf der Stirn. Jeder Schnaps, den immer nur die Anderen getrunken haben, während sein Stamperl nur mit Wasser gefüllt war.

Nicht einmal ein Austragshäusl werdens ihm geben. Entsorgen werdens ihn ganz einfach. Beleidigte Hausmacherleberwurscht werdens sagen, wenn Schlachtschüssel is.

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la gitana - 11. Jan, 18:48

Ich wär jetz direkt überfragt, wenn man von mir wissn wollt, was Sie nicht können. Also bis auf diese intimen Sachen halt, da kann ich nicht direkt was drüber sagen.
Analyse und das Erzählerische einwandfrei. Und ich nehm an, dass nicht amal die Debreziner bei der BMW besser sind.
Respekt Herr Rational.

rationalstürmer - 11. Jan, 23:54

Ich hab jetzt beim BMW noch keine Debreziner gegessen, Zigeunerin, und weil ich ja nicht gern über was red, was ich nicht kenn, lenk ich an dieser Stelle einfach ab und mach eine Verbeugung. Eher so wie ein Gauner, versteht sich, wegen der Ganovenehre.

Aber bevor noch einer Angst kriegt: Da gibts schon ein paar Dinger, die kann nicht einmal ich.
inFemme - 12. Jan, 09:57

es gibt nur eine sache, in der du nicht so gut bist: zu einladungen erscheinen. aber auf den ganzen rest mache ich mir jetzt ein glas champagner auf.

rationalstürmer - 12. Jan, 12:02

Tja. Manchmal geht das einfach nicht so, wie man das gerne hätte.
Dachte sich der Stoiber sicher auch und hat das Glas Champagner absichtlich nicht aufgemacht.
neo-bazi - 12. Jan, 17:41

s Schwesterl hat ja scho alles gsagt.

rationalstürmer - 12. Jan, 22:21

... und de muaßs ja wissn.

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rationalstürmer - 2. Mär, 21:43
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Das mit der Glaubwürdigkeit ist ja eh so eine Sache....
rationalstürmer - 2. Mär, 21:41
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Ich hab einen Magen-Darm-Dings, da ist mir ein bisserl...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:38
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