Vom Fallbeil zum Fallobst VII - Edi, Edi, lema sabachtani?
Zwei gute und eine schlechte Nachricht vorneweg. Erstens: Der christsoziale Haus- und Hofgelehrte Oberreuter hat sich endlich ein anderes Sakko und ein frisches Hemd angezogen. Das macht sein opportunistisches und pseudo-distanziertes Professorengewäsch zwar kein bisschen sauberer, aber es muss ja nicht gleich jeder an den Klamotten der prominentesten Magnifizienz sehen, dass die Uni Passau schon im ersten Anlauf aus dem Elitehokuspokus rausgeflogen ist . Zweitens: Es besteht tatsächlich so etwas wie ein kleiner Anlass zu der Hoffnung, dass Markus Söder an seiner eigenen Dummboshaftigkeit erstickt ist.
Bei der schlechten Nachricht muss ich ein wenig ausholen. Wer jetzt - wie die fürwahr bemitleidenswerten und aufrechten Männer und Frauen um Franz Maget - dem Irrglauben anheim fällt, dass sich an den politischen Verhältnissen in Bayern durch die Causa Stoiber auch nur irgendetwas ändern würde: Träum weiter. Was wir in den vergangenen Wochen erlebt haben, hat mit der Wahlwirklichkeit in Bayern nichts, aber schon gar nichts zu tun. Das Land wird so schwarz bleiben wie die Nacht, die Edmund Stoiber bald umgeben wird. Bayern ist die CSU, weil die CSU Bayern ist. Und umgekehrt. Sorry Leute, das mag uns vielleicht nicht unbedingt schmecken, aber das ist nun einmal so, daran ändert kein Volksentscheid etwas und schon gleich dreimal nicht das goscherte grüne Gschwerl, das jetzt glaubt, es könne sich an die Macht pöbeln. Soviel zur Einführung, nun zu ihm.
Hat er also hingeschmissen. Was für ein Schauspiel. Und was für ein billiges. Hatte ich ihm trotz allem zu jeder Zeit noch so etwas wie Verstand zugesprochen, so muss ich jetzt erkennen, dass es wohl das ist, was letztlich zu diesem grauenhaften Niedergang geführt hat: Er hat den Verstand verloren. Verrückt geworden ist er an seiner Position, an seiner Partei und zuletzt und vor allem an seiner eigenen Person. Alle Sicherungen durchgebrannt, verkommen das einstmals wache Großhirn und das messerscharfe Gespür dafür, im rechten Augenblick die rechten Leute zu richten. Er muss verrückt geworden sein. Anders ist das doch nicht zu erklären, dass er sich gestern nochmal hingestellt hat und von der Wahl 2008 gesprochen. Anders ist doch auch nicht zu erklären, wie um alles in der Welt er sich das vorstellt, jetzt noch bis in den Herbst in seiner Staatskanzlei zu hocken und vor sich hin zu krakeelen.
Schlimm ist das, schlimm, ich kann mich nur wiederholen. Die Leute brunzen sich doch vor Lachen in die Hosen, wenn dieser abgewirtschaftete Schlaffsack jetzt nochmal nach Berlin fährt und auch nur Meck sagt. Den nimmt doch jetzt erst recht niemand mehr ernst. Das muss ihm doch jemand gesagt haben. Das kann doch nicht sein, dass nicht einmal seine Gattin ihn nicht davon abbringen konnte. Sie wird ganz schön stark sein müssen in den Tagen, die jetzt kommen. "Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das weiß, dass es sterben muss. Das wird jedoch meistens verdrängt, weil das Sterben nicht immer menschenwürdig abläuft, und der Gedanke daran größte Ängste auslöst." (Frau Stoiber) Er kann wirklich froh sein, dass seine Karin sich in der Hospizbewegung engagiert.
Jaja, das Sterben. Wer zufällig mitbekommen hat, wie Wilfried Scharnagl, ehemaliger Chefpolemiker des CSU-Zentralorgans Bayernkurier, vorhin im Bayerischen Fernsehen auf den Grünen Sepp Dürr eingebellt hat, von wegen er möge doch bittschön wenigstens einen Moment innehalten vor den Leistungen Stoibers, der muss ohnehin den Eindruck bekommen, der Leichnam des Minischtapräsidenten läge schon gewaschen und mit vor der Brust gefalteten Händen in der Stube. Nun ja, der Gedanke ist ja auch nicht ganz so weit hergeholt. Aber scheene Leich is a koane, wiaklich net. Auch wenn sie jetzt alle davon schwadronieren, was er alles erreicht habe für uns alle und wie leuchtend sein Beispiel sei. De mortuis nihil nisi bene, jaja, Arschlecken. Ach, er wird sich wohl so manches mal wünschen, dass der Herrgott ihn tatsächlich schon heimgeholt hätte. Der Mann kann doch gar nicht anders als jeden Tag Zeitung lesen. Und dann sowas. Heiland, deine Trümmer.
According to his virtue let us use him,
With all respect and rites of burial.
Within my tent his bones to-night shall lie,
Most like a soldier, order'd honourably.
So call the field to rest; and let's away,
To part the glories of this happy day.
(William Shakespeare, Julius Caesar)
Man muss schon auch sehr naiv oder sehr bescheuert sein zu glauben, dass nun ein Scherenschleifer aus Niederbayern, ein Angstneurotiker aus Mittelfranken oder gar ein herzjesumarxistischer Nebennausbumser aus Oberbayern auch nur ansatzweise das Format oder gar den Charakter haben, da jetzt am Leichnam Wache zu halten, bis der Hof in Ruhe übergeben ist. Die zutiefst verabscheuungswürdigen und widerwärtigen Heucheleien und Treueschwüre, die das christsoziale Natterngezücht, das potientieller Nachfolger sich zu nennen traut, in Kameras und Mikrofone abgesondert haben, dürften lediglich ein klitzekleiner Vorgeschmack darauf gewesen sein, wie ekelhaft der Kehraus sein wird, der ansteht, wenn das ganze Stoiber-Geschmeiß erst einmal aus der Staatskanzlei hinausgejagt wird. Es ist vollbracht? Noch lange nicht.
Aber wie gesagt, Bayern wird sich deswegen nicht von der CSU abwenden. Das Leben wird einfach weitergehen, wie es im Königlich-Bayerischen Amtsgericht heißt. Das Bier hier ist immer noch dunkel, die Burschen sind immer noch schneidig und die Dirndl immer noch sittsam (okay, minus Dr. Pauli). Auch wenn die Honoratioren heute kein bisserl vornehm und kein bisserl leger mehr sind.
Das ist dem Bayern so ungefähr so wurscht wie dem Alois Glück, wer unter ihm Parteivorsitzender oder Ministerpräsident ist.
Bei der schlechten Nachricht muss ich ein wenig ausholen. Wer jetzt - wie die fürwahr bemitleidenswerten und aufrechten Männer und Frauen um Franz Maget - dem Irrglauben anheim fällt, dass sich an den politischen Verhältnissen in Bayern durch die Causa Stoiber auch nur irgendetwas ändern würde: Träum weiter. Was wir in den vergangenen Wochen erlebt haben, hat mit der Wahlwirklichkeit in Bayern nichts, aber schon gar nichts zu tun. Das Land wird so schwarz bleiben wie die Nacht, die Edmund Stoiber bald umgeben wird. Bayern ist die CSU, weil die CSU Bayern ist. Und umgekehrt. Sorry Leute, das mag uns vielleicht nicht unbedingt schmecken, aber das ist nun einmal so, daran ändert kein Volksentscheid etwas und schon gleich dreimal nicht das goscherte grüne Gschwerl, das jetzt glaubt, es könne sich an die Macht pöbeln. Soviel zur Einführung, nun zu ihm.
Hat er also hingeschmissen. Was für ein Schauspiel. Und was für ein billiges. Hatte ich ihm trotz allem zu jeder Zeit noch so etwas wie Verstand zugesprochen, so muss ich jetzt erkennen, dass es wohl das ist, was letztlich zu diesem grauenhaften Niedergang geführt hat: Er hat den Verstand verloren. Verrückt geworden ist er an seiner Position, an seiner Partei und zuletzt und vor allem an seiner eigenen Person. Alle Sicherungen durchgebrannt, verkommen das einstmals wache Großhirn und das messerscharfe Gespür dafür, im rechten Augenblick die rechten Leute zu richten. Er muss verrückt geworden sein. Anders ist das doch nicht zu erklären, dass er sich gestern nochmal hingestellt hat und von der Wahl 2008 gesprochen. Anders ist doch auch nicht zu erklären, wie um alles in der Welt er sich das vorstellt, jetzt noch bis in den Herbst in seiner Staatskanzlei zu hocken und vor sich hin zu krakeelen.
Schlimm ist das, schlimm, ich kann mich nur wiederholen. Die Leute brunzen sich doch vor Lachen in die Hosen, wenn dieser abgewirtschaftete Schlaffsack jetzt nochmal nach Berlin fährt und auch nur Meck sagt. Den nimmt doch jetzt erst recht niemand mehr ernst. Das muss ihm doch jemand gesagt haben. Das kann doch nicht sein, dass nicht einmal seine Gattin ihn nicht davon abbringen konnte. Sie wird ganz schön stark sein müssen in den Tagen, die jetzt kommen. "Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das weiß, dass es sterben muss. Das wird jedoch meistens verdrängt, weil das Sterben nicht immer menschenwürdig abläuft, und der Gedanke daran größte Ängste auslöst." (Frau Stoiber) Er kann wirklich froh sein, dass seine Karin sich in der Hospizbewegung engagiert.
Jaja, das Sterben. Wer zufällig mitbekommen hat, wie Wilfried Scharnagl, ehemaliger Chefpolemiker des CSU-Zentralorgans Bayernkurier, vorhin im Bayerischen Fernsehen auf den Grünen Sepp Dürr eingebellt hat, von wegen er möge doch bittschön wenigstens einen Moment innehalten vor den Leistungen Stoibers, der muss ohnehin den Eindruck bekommen, der Leichnam des Minischtapräsidenten läge schon gewaschen und mit vor der Brust gefalteten Händen in der Stube. Nun ja, der Gedanke ist ja auch nicht ganz so weit hergeholt. Aber scheene Leich is a koane, wiaklich net. Auch wenn sie jetzt alle davon schwadronieren, was er alles erreicht habe für uns alle und wie leuchtend sein Beispiel sei. De mortuis nihil nisi bene, jaja, Arschlecken. Ach, er wird sich wohl so manches mal wünschen, dass der Herrgott ihn tatsächlich schon heimgeholt hätte. Der Mann kann doch gar nicht anders als jeden Tag Zeitung lesen. Und dann sowas. Heiland, deine Trümmer.
According to his virtue let us use him,
With all respect and rites of burial.
Within my tent his bones to-night shall lie,
Most like a soldier, order'd honourably.
So call the field to rest; and let's away,
To part the glories of this happy day.
(William Shakespeare, Julius Caesar)
Man muss schon auch sehr naiv oder sehr bescheuert sein zu glauben, dass nun ein Scherenschleifer aus Niederbayern, ein Angstneurotiker aus Mittelfranken oder gar ein herzjesumarxistischer Nebennausbumser aus Oberbayern auch nur ansatzweise das Format oder gar den Charakter haben, da jetzt am Leichnam Wache zu halten, bis der Hof in Ruhe übergeben ist. Die zutiefst verabscheuungswürdigen und widerwärtigen Heucheleien und Treueschwüre, die das christsoziale Natterngezücht, das potientieller Nachfolger sich zu nennen traut, in Kameras und Mikrofone abgesondert haben, dürften lediglich ein klitzekleiner Vorgeschmack darauf gewesen sein, wie ekelhaft der Kehraus sein wird, der ansteht, wenn das ganze Stoiber-Geschmeiß erst einmal aus der Staatskanzlei hinausgejagt wird. Es ist vollbracht? Noch lange nicht.
Aber wie gesagt, Bayern wird sich deswegen nicht von der CSU abwenden. Das Leben wird einfach weitergehen, wie es im Königlich-Bayerischen Amtsgericht heißt. Das Bier hier ist immer noch dunkel, die Burschen sind immer noch schneidig und die Dirndl immer noch sittsam (okay, minus Dr. Pauli). Auch wenn die Honoratioren heute kein bisserl vornehm und kein bisserl leger mehr sind.
Das ist dem Bayern so ungefähr so wurscht wie dem Alois Glück, wer unter ihm Parteivorsitzender oder Ministerpräsident ist.
rationalstürmer - 18. Jan, 22:16