Scheiße, da tät ich jetzt gern anstoßen. Aber leider ist jeglicher Alkohol bis aufs Rasierwasser schon weggesoffen. Kruzifix!

Sag ich doch. Wurscht. Weil egal (respektive 88) is ja zB der Schleyer, damals, ganz früher, im Protektorat.

Ich nehme mal an, Phil, du hast mit den Helden weder den Hartz noch den Kleinfeld noch den Klinsmann oder gar den Schleyer gemeint. Weil da müsste ich in allen Fällen die Frage nach dem Bescheuertsein direkt und ohne Einschränkung bejahen, mindestens ;-)

Bei den anderen Zweien seh ichs etwas ernster. Bescheuert mag ich das jetzt nicht nennen, aber Helden? Helden sehn für mich anders aus.

Sagen wir mal so, in dem Alter, in dem wir uns befanden, hatten wir kurzzeitig die falschen "Ideale". "Helden" ist da deplatziert als Wortwahl. Gott sei Dank hielt die "Phase" der Rebellion gegen "Alles" bei mir damals nur kurz an; bei einigen hatte es länger gedauert; einer aus meinem damaliegn Dunstkreis wanderte später als "Zuarbeiter/Informant" der RAF in den Knast. Zu Recht.

"Gegen alles rebellieren" ist ja noch nicht mal der Punkt. Nicht mal Gewalt - gegen Sachen oder Menschen - wäre der Punkt. Das Unfassbare ist die ausschließliche Beschäftigung mit sich selbst, und das unter "Zuhilfenahme" der Wegbombung und Abknallung von Leuten. Da hörts dann auf. Da ging ja nichts mehr gegen oder für irgendwas, sondern nur noch darum, dass die RAF sich für die RAF mit der RAF beschäftigt hat.

Den Reueparagraphen hätten wohl ein paar Leute gerne, Bittersüße. Das ist eine durch und durche Bürgertumsangelegenheit, in der die eine Seite von der anderen Seite den Kniefall verlangt. Auch eine bittere Erkenntnis aus dieser Geschichte, dass zig Tote und ein Beinahe-Ausnahmezustand nichts an diesem intra-gesellschaftlichen Alltagsfaschismus geändert haben, und das nach dreissig Jahren nicht.