Die Vertreibung aus dem Paradies
Das wird jetzt kein Zuckerschlecken. Beileibe nicht. Das Thema ist delikat, und so mancher in der verbliebenen Leserschaft wird sich versucht fühlen, das Näslein zu rümpfen.
Aber hilft ja alles nichts. Was raus muss, muss nun mal raus. Und damit bin ich eigentlich schon mittendrin. Leider. Ich hab mir das nicht ausgesucht. Ich könnte ganz wunderbar ohne. Aber Gottderallmächtige hat in seinem weisen Ratsschluss - und wohl erst recht in seiner ungeheuerlichen Schadenfreude - dafür gesorgt, dass zumindest die männliche Hälfte unserer Spezies ganz und gar nach seinem Bilde geraten ist. Tja, und bei all dem Scheiß, denn der Spezl so verzapft, liegts natürlich auch nahe, dass wir Männer ganz genauso funktionieren und ebenfalls den regelmäßigen Drang zum Defäkieren verspüren. Vulgo: Wir müssen kacken.
Das wäre an sich noch irgendwie verkraftbar, könnte man sich ganz allein mit sich und all der wilden Peristaltik, die sich in schlimmer Regelmäßigkeit unseres doch ohnehin schon von allerlei Zipperlein geplagten Leibes ganz schamlos bemächtigt, auf den Abort verziehen und abdrücken - und gut wärs. Wobei, nicht mal das wäre gut. Ich für meinen Teil kriege zwar den Scheissvorgang einigermaßen geregelt, wenn mich nicht grad ein Virus befallen hat.
Aber ich brauche dafür die Einsamkeit des Eremiten und die Ruhe des Trappisten. Und am allerliebsten hab ich dafür die heimelige Abgeschiedenheit meines ganz eigenen locus amoenus. Nur hier, nur in der elysischen Lieblichkeit meiner rundherum gekachelten Kackklause kann ich wirklich loslassen, verschafft mir die intestine Entleerung auch eine tatsächliche Erleichterung und eine tiefinnerliche Fröhlichkeit über das Wunder der selbstbestimmten skatologischen Katharsis. Dann kommt es schon einmal vor, dass ich frohgemut im Habitat-Katalog nach Anregungen zur Wohnzimmergestaltung schmökere, mich am Streiflicht der aktuellen Süddeutschen delektiere oder einfach zum Zeitvertreibe und zur Ablenkung Kügelchen aus Klopapier forme, welche ich in Dirk-Nowitzki-Manier durch die geöffnete Scheisshaus-Pforte in das Altpapier-Körbchen werfe, das in meinem Flur steht. Und manchmal führe ich sogar einfach die Gedanken ein bisschen spazieren oder vergleiche - bei entsprechend vorhandenem Interesse - die Inhaltsstoffe im feuchten Toilettenpapier, das ich in den Geschmacksrichtungen Kamille und Ringelblume stets auf Vorrat einkaufe.
Aber ach, in letzter Zeit kommt dies selbstbestimmte Defäkieren leider immer seltener vor. Denn das jüngst wieder aufgetretene Vorhandensein einer Gefährtin verdirbt mir so manches mal alle ohnehin nicht in sonderlichem Übermaß vorhandene Freude an der Darmentleerung.
Und was noch viel schlimmer ist, ist die erschreckende Feststellung, dass Frauen offensichtlich nicht kacken. Sie tun es einfach nicht. Nie. Nicht ein verdammtes einziges Mal. Was für eine Scheiße!
Aber hilft ja alles nichts. Was raus muss, muss nun mal raus. Und damit bin ich eigentlich schon mittendrin. Leider. Ich hab mir das nicht ausgesucht. Ich könnte ganz wunderbar ohne. Aber Gottderallmächtige hat in seinem weisen Ratsschluss - und wohl erst recht in seiner ungeheuerlichen Schadenfreude - dafür gesorgt, dass zumindest die männliche Hälfte unserer Spezies ganz und gar nach seinem Bilde geraten ist. Tja, und bei all dem Scheiß, denn der Spezl so verzapft, liegts natürlich auch nahe, dass wir Männer ganz genauso funktionieren und ebenfalls den regelmäßigen Drang zum Defäkieren verspüren. Vulgo: Wir müssen kacken.
Das wäre an sich noch irgendwie verkraftbar, könnte man sich ganz allein mit sich und all der wilden Peristaltik, die sich in schlimmer Regelmäßigkeit unseres doch ohnehin schon von allerlei Zipperlein geplagten Leibes ganz schamlos bemächtigt, auf den Abort verziehen und abdrücken - und gut wärs. Wobei, nicht mal das wäre gut. Ich für meinen Teil kriege zwar den Scheissvorgang einigermaßen geregelt, wenn mich nicht grad ein Virus befallen hat.
Aber ich brauche dafür die Einsamkeit des Eremiten und die Ruhe des Trappisten. Und am allerliebsten hab ich dafür die heimelige Abgeschiedenheit meines ganz eigenen locus amoenus. Nur hier, nur in der elysischen Lieblichkeit meiner rundherum gekachelten Kackklause kann ich wirklich loslassen, verschafft mir die intestine Entleerung auch eine tatsächliche Erleichterung und eine tiefinnerliche Fröhlichkeit über das Wunder der selbstbestimmten skatologischen Katharsis. Dann kommt es schon einmal vor, dass ich frohgemut im Habitat-Katalog nach Anregungen zur Wohnzimmergestaltung schmökere, mich am Streiflicht der aktuellen Süddeutschen delektiere oder einfach zum Zeitvertreibe und zur Ablenkung Kügelchen aus Klopapier forme, welche ich in Dirk-Nowitzki-Manier durch die geöffnete Scheisshaus-Pforte in das Altpapier-Körbchen werfe, das in meinem Flur steht. Und manchmal führe ich sogar einfach die Gedanken ein bisschen spazieren oder vergleiche - bei entsprechend vorhandenem Interesse - die Inhaltsstoffe im feuchten Toilettenpapier, das ich in den Geschmacksrichtungen Kamille und Ringelblume stets auf Vorrat einkaufe.
Aber ach, in letzter Zeit kommt dies selbstbestimmte Defäkieren leider immer seltener vor. Denn das jüngst wieder aufgetretene Vorhandensein einer Gefährtin verdirbt mir so manches mal alle ohnehin nicht in sonderlichem Übermaß vorhandene Freude an der Darmentleerung.
Und was noch viel schlimmer ist, ist die erschreckende Feststellung, dass Frauen offensichtlich nicht kacken. Sie tun es einfach nicht. Nie. Nicht ein verdammtes einziges Mal. Was für eine Scheiße!
rationalstürmer - 11. Jan, 22:41
flyhigher - 12. Jan, 08:17
Soll ich jetzt Mitleid vortäuschen oder Wahrheit sprechen? Die Entscheidung ist mir zu schwierig, ich halt lieber mein eh viel zu groß gewachsenes Maul...
rationalstürmer - 12. Jan, 08:20
Gehweida, Fly, wenn man schon ein großes Goscherl hat, dann darf mans doch auch ruhig benutzen. Nur keine falsche Bescheidenheit ...
flyhigher - 12. Jan, 11:47
Also: natürlich haben wir Frauen auch Schiss (sowohl in dieser, als auch in jener Bedeutung ;-)), aber es ist uns nicht anheim, so ein Theater darum zu machen, wie ihr Männer. Ich erhielt mal eine Abhandlung eines Bekannten, warum er einen Flachspüler einem Tiefspüler bevorzugt: Weil er nach einer Sitzung immer genau sehen muss, wieviel er geschissen hat. Am liebsten würd er sich noch eine Waage einbauen, die das Geschissene abwiegt. Wie krank seid ihr eigentlich? Auch noch Stolz auf euren eigenen Scheiß ;-)
Frau Klugscheisser - 12. Jan, 14:56
Hat mich jemand gerufen?
Der Teufel und sein Haufen <- bitte anklicken
Wir Frauen können das halt ganz dezent. Wenn's stinkt, braucht man nur stirnrunzelnd den Nebenmann anschauen - wozu bräuchte man sonst einen Partner - und die hard facts erledigen wir unter Ausschluß der Öffentlichkeit und immer ohne Gewähr.
Wir Frauen können das halt ganz dezent. Wenn's stinkt, braucht man nur stirnrunzelnd den Nebenmann anschauen - wozu bräuchte man sonst einen Partner - und die hard facts erledigen wir unter Ausschluß der Öffentlichkeit und immer ohne Gewähr.
rationalstürmer - 12. Jan, 23:44
Liebste Fly, ich weiß gar net, was du hast. Natürlich lag es mir in meinem kleinen Kack-Traktat mehr als fern, das Thema über Gebühr zu strapazieren. Das wirst du doch allein schon an der dezidierten und ohne jedwede Übertreibung streckenweise durchaus poetisch zu nennenden Wortwahl gemerkt haben.
rationalstürmer - 12. Jan, 23:47
Ganz recht, werte Klugscheisserin, dein Beitrag durfte natürlich keinesfalls fehlen. Zumal der Anscheissen-vor-Lachen-Faktor deines Links sowas von ungeheuerlich ist, dass mir fast die Worte fehlen. Und ehrlich: Ich mach mir ab jetzt überhaupt keine Gedanken mehr über meine Gedanken. Was du da vorgekramt hast, stellt auch noch meine tiefsten Abgründe locker in den Schatten.
Ach ja, und danke für die Erklärung der Sache mit den hard-facts.
Ach ja, und danke für die Erklärung der Sache mit den hard-facts.
pathologe - 12. Jan, 08:50
Gell,
schlimm mit diesen geizigen Weibern, die sich von nichts trennen koennen. Aber dann jahrelang darueber lamentieren, dass sie in keine Hose mehr passen, weil der Bauch dicker geworden ist.
(ein Gaesteklo schafft da Abhilfe, glauben Sie mir)
(ein Gaesteklo schafft da Abhilfe, glauben Sie mir)
rationalstürmer - 12. Jan, 23:49
Herr Pathologe, das war jetzt wieder mal eine fachkundige Erklärung vom Feinsten. Sowas kann auch nur der richtige medizinische Hintergrund leisten. Danke dafür.
... und auch für den Gästeklo-Tipp. Ich werds für die nach wie vor aktuelle Wohnungssuche mit ins Kalkül ziehen.
... und auch für den Gästeklo-Tipp. Ich werds für die nach wie vor aktuelle Wohnungssuche mit ins Kalkül ziehen.
fuxbeck - 12. Jan, 11:37
Endlich mal ein elementares Thema.
Aber des Gschmackl, via offener Scheißhaustür zum Flur, in der ganzen Wohnung zu verteilen ist schon grenzwertig.
Aber des Gschmackl, via offener Scheißhaustür zum Flur, in der ganzen Wohnung zu verteilen ist schon grenzwertig.
rationalstürmer - 12. Jan, 23:50
Dankschön, Fuxbeck. Ein bisserl Lob tut ja immer gut. Wobei ich ja nicht ganz nachvollziehen kann, wo da jetzt genau die Grenzwertigkeit in meiner Schilderung ist ...
neo-bazi - 12. Jan, 14:31
Es ist noch schlimmer, die meisten furzen nicht mal!
Jedenfalls nicht vor der Hochzeit ...
Jedenfalls nicht vor der Hochzeit ...
rationalstürmer - 12. Jan, 23:52
Edi, das ist mir auch schon aufgefallen. Mit einiger Missbilligung. Ich hab sogar extra schon was mit richtig viel Zwiebeln zum romantischen Abendessen gezaubert, aber entweder ich hab alle Pfürze verschlafen, oder da hats tatsächlich nicht gerumpelt. Unheimlich. Echt unheimlich.
Und ob ich deswegen wirklich gleich heiraten will, weiß ich ja auch nicht so recht.
Und ob ich deswegen wirklich gleich heiraten will, weiß ich ja auch nicht so recht.
mcwinkel - 12. Jan, 16:06
Ah, eines meiner Lieblingsthemen!
Darf ich fragen, was für ein WC-Spray sie benutzen? Rein olfaktorisch möchte ich an dieser Stelle gerne das Ocean Fresh von Nice-me-Shice ins Spiel bringen, wenn ich darf.
Darf ich fragen, was für ein WC-Spray sie benutzen? Rein olfaktorisch möchte ich an dieser Stelle gerne das Ocean Fresh von Nice-me-Shice ins Spiel bringen, wenn ich darf.
rationalstürmer - 12. Jan, 23:53
Immer gern, Herr Winkel.
Aber ein neumodischer Kram wie WC-Spray kommt mir nur wegen ein paar kleinerer olfaktorischer Beeinträchtigungen natürlich nicht ins Haus.
Aber ein neumodischer Kram wie WC-Spray kommt mir nur wegen ein paar kleinerer olfaktorischer Beeinträchtigungen natürlich nicht ins Haus.
Pecas - 12. Jan, 18:14
Handreichung aus dem Jenseits
Noch im Diesseits, schon in seinen reiferen Jahren, ließ Henry Miller das Wort fallen "Ich scheisse auf euch alle - und zwar aus beträchtlicher Höhe", und mir hat die Erinnerung an diesen so universellen wie universell einsetzbaren Satz, den man freilich nur im übertragenen Sinn verstehen sollte, schon so manche heikle Lage flugs wieder erträglich werden lassen.
rationalstürmer - 12. Jan, 23:57
Ein überaus nachdenkenswerter Kommentar, diese Handreichung aus dem Jenseits. Man ist in der Tat versucht, sich den Vorgang wortwörtlich vorstellen zu wollen - und ist sich dennoch gewahr, dass das Ganze im übertragenen Sinne gleich noch treffender ist.
stt - 13. Jan, 09:52
Die Folge hieraus wäre dann, daß die ganze Sache wohl zum Himmel stinkt?
rationalstürmer - 15. Jan, 00:35
Zum Himmel, jawohl.
blogger.de:f2v2 - 14. Jan, 19:24
Ein Reisender braucht Schuhe, ein Scheißender braucht Ruhe. (Quelle unbekannt)
rationalstürmer - 15. Jan, 00:35
Oh Mann, Herr Quint! Das war jetzt aber mal Sonderklasse. Ich bin schwer begeistert, echt jetzt!
dieJulia - 15. Jan, 19:04
Ich muß jetzt gerade an "Indien" denken.
Außerdem bin ich ("Sie tun es einfach nicht. Nie. Nicht ein verdammtes einziges Mal.") wieder einmal schwer verunsichert ob meines Geschlechts. (Ich tue es. Ich lese dabei, und zwar am liebsten Interviews von André Müller, aber auch ganz gern den Wirtschafts- und den Kulturteil des "profil". Ich bin eine Frau. ) Wie damals bei den Gummibärchen. Verdammt.
Aber trotzdem herzlichsten Glückwunsch zum Vorhandensein einer Gefährtin! :-)
Außerdem bin ich ("Sie tun es einfach nicht. Nie. Nicht ein verdammtes einziges Mal.") wieder einmal schwer verunsichert ob meines Geschlechts. (Ich tue es. Ich lese dabei, und zwar am liebsten Interviews von André Müller, aber auch ganz gern den Wirtschafts- und den Kulturteil des "profil". Ich bin eine Frau. ) Wie damals bei den Gummibärchen. Verdammt.
Aber trotzdem herzlichsten Glückwunsch zum Vorhandensein einer Gefährtin! :-)
rationalstürmer - 18. Jan, 19:24
Danke, Julie. Ganz lieb! Auch fürs Erinnern an "Indien". Und überhaupt!
Pecas - 15. Jan, 21:40
Gefährten
Echte Gefährtinnen erkennt man daran, dass sie nach Veilchen riechen.
Es mag ruhig ein Weilchen dauern, bis sie's begriffen haben, das macht einem echten Gefährten nicht im geringsten etwas aus.
Es mag ruhig ein Weilchen dauern, bis sie's begriffen haben, das macht einem echten Gefährten nicht im geringsten etwas aus.
rationalstürmer - 18. Jan, 19:26
Wenns mal nur so wäre. Aber es ist ja noch viel verrückter. Lauter kleine bunte Päckchen sind das, so in Glänzepapier eingewickelt wie früher das Eiskonfekt.
St. Burnster - 15. Jan, 23:21
pfui deifi, des kann man auch wirklich anders sagen, dass man jetzt eine freundin hat.
rationalstürmer - 18. Jan, 19:26
Man schon, Burnstl. Aber das glaubst doch wohl selber net, dass ich so eine Nachricht im Nebensatz rausrücken tät.
schaezle - 29. Jan, 01:11
hehehe, ich habe vor kurzem über einen Toilettengang gebloggt. War sehr ekelig, musste lesen. :-)
Frauen kotzen, die kacken nich!
Frauen kotzen, die kacken nich!
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