Nutzlos nur, weil niemand Tor und Fenster aufmacht. Brache wie die verrostete Fabrik von neulich.

Das mit dem Sommer ist ja nicht von mir. Die im Fernsehen haben das gesagt. Rechtzeitig zum großen Depperlfest in München am kommenden Wochenende, wenn die Papstspeichellecker sich gerade mal ihre triefenden Mäuler abgewischt haben und erneut in Katzbuckelstellung gehen für all die Folklore- und Wucherbiertrottel aus Japan, USA und die kaputten dosenbiersaufenden Restdeutschen, rechtzeitig dann wird der Himmel seine Schleusen wieder öffnen und diesem elenden Altweibersommerrührstück ein Ende machen, damit dieses versammelte Drecksvolk sich beim Schottenhaml das letzte bisschen Hirn wegschunkelt und -säuft.

du darfst dieses fernsehen nicht einschalten. böse menschen mit merkwürdigen namen wie "kachelmann" sagen böse dinge wie "regen". das beruhigt sich wieder, mit dem wetter, noch sind genug alte weiber auf der strasse. ich bin mir sicher.

herr rationalstürmer, ich liebe sie ;) danke für deine wunderbaren, bösen worte zum depperlfest. grossartig. ich dachte, ich sei der einzige mensch auf der weiten welt, der mit diesem schunkelbesäufnis nichts anfangen kann und dort auch niemals im leben hinfahren will.

obwohl's die größte drogenparty der welt ist, gehöre auch nicht nicht zu den da-muss-ich-mal-hin-leuten. und wir sind damit nicht allein. :-)

Hmmm, aber wenn man das Fernsehen nicht einschaltet, dann geht man am Ende noch ohne Regenschirm aus dem Hause, und das Himmelsnass trifft einen völlig unvorbereitet. Nicht auszudenken.

Gern geschehen, die bösen Worte zum Oktoberfest. Erst recht, wenn das solche Liebeserklärungen zeitigt.

Drogenparty würd ich zwar jetzt nicht sagen, Darkrond, eher konzertierte Blödheit und Extremverarsche mit Musik, aber natürlich ist das prima, wenn Sie da ebenfalls nicht mitmarschieren.

regenschirme finde ich tuntig. bist du aus zucker?

Nein, ich bin nicht aus Zucker. Du hast das schon richtig erfasst: Ich bin tuntig. Wie sau. Man könnte es aber auch so formulieren, wie es vor Jahren einmal eine begeisterte Liebhaberin getan hat: Ich habe keine Scheu davor, auch meine weibliche Seite zuzulassen ;-)

solange du es dir nicht angewöhnst, den kleinen finger beim trinken aus tassen und gläsern abzuspreizen, ist das völlig in ordnung. wichtig ist der gang. der sollte schon nach kerl aussehen.

aus meinen einschlägigen erfahrungen mit jungfrau-männern weiss ich, dass sie eine geniale und von mir sehr geschätzte weibliche seite haben.

weiter so :)

Es war euch wahrscheinlich eh schon klar: Ich mag die Wiesn. Ich tanz sogar aufm Tisch. Ich bin zu sehr Gaudibursch und Kasperl, ich kann nicht nein sagen. Und ich steh so sakrisch auf Mädel in Dirndl.

Und ihr Bittersweet und Razzle, ihr solltet echt mal miteinander schlafen, so einig wie ihr euch ollawei seids.

Das mit dem Fingerabspreizen müsste ich mir erst mal abgewöhnen, hat halt jeder so seinen liebenswerten kleinen Tick, nicht wahr? Der Gang hingegen ist überhaupt kein Problem. Alles in bester Kerlsordnung und ganz so, wie es sein sollte.

Dass du die Wiesn magst, Burns, das hab ich eh schon gewusst. Und du bist dann ganz ehrlich auch einer der Wenigen, die sich nicht angesprochen fühlen müssen, wenn ich bald nochamal das eine oder andere Wort über diesen Schmarrn verliere.

Zumal ich das sehrsehr gut nachvollziehen kann, des mit de Dirndl im Dirndl. Trotzdem ich einen gut Teil von diesem Oktoberfest-Landhausmoden-Drecksgschwerl am liebsten mitsamts dera gschissenen Kaufhauskatalogmontur anzünden möcht, und zwar genau in dem Moment, wo´s eahnane Bappn aufmacha und ein Maaß und ein Leberkäse bestellen.

Und - weil das weiß ich aus Erfahrung - Einigkeit allein ist noch lang keine Grundlage für einen Geschlechtsverkehr. Nicht einmal Liebe ist das (falls du da jetzt noch weiter im Text recherchierst).

danke für den silly walk :) so ist es richtig - high kicks, knee lifts, lunges, chachas und hin und wieder ein ordentlicher pivot turn, das hält gelenke geschmeidig, trainiert koordination und gehirn, ist gut für den kreislauf und stärkt das rückgrat.

Das stimmt, Edi. Ich hab mich ja auch gar nicht beschwert über den Winter. Ich hab nur gesagt, dass er kommt. Und den kann man sogar genießen, ohne dass man da jetzt unbedingt näher zusammenrücken müsste oder Geschichten hören. Manchmal ist es auch ganz großartig, in den glasklaren Winternächten nur den Wölfen zuzuhören und ansonsten seine Ruhe zu haben.

Ja, sie sind schön, die Lichter der Bauernhöfe in der glasklaren Winternacht vom Mariaberg herab, man kann das halbe Oberallgäu sehen. Aber danach braucht man ein Zuhause am Kachelofen. Wenn du nicht zusammenrücken magst, setz dich halt neben die Katze oder den Hund. In ihm steckt auch noch ein bißchen Wolf.

Stefans Vater ist hier im Februar vor ein paar Jahren bei 16 Minus im Volkspark erfroren. Er wollte es so. Es war eine sternklare Nacht.

Ja. Ein Zuhause am Kachelofen.

Lieber Berni,

da musst du nichts verraten und auch nichts direkt sagen. Es ist allein für dich von Belang, wo du warst und mit wem. Selbst einen Schleier könntest du drüber breiten und Sprachbilder benutzen. Aber du musst dich nicht trauen, weil ich das haargenau kenn, wie das ist, wenn die Person, die es missbilligen würde, sich ebenfalls nicht traut.

Es kommt nicht drauf an, es zu sagen. Du weißt es und ich weiß es und die anderen zwei wissen es auch. Die Welt vergisst nichts, hat mir mal jemand gesagt. Da brauchts keine Verlustwegweiser und keine Wörtergedenkstätten, weil alles das - dieser ganze verlorene Sommer und seine Bilder - weil alles das gut aufgehoben ist dort, wo es ist.

Auch wenns entsetzlich sein mag, wenn Mut fehlt, wo Mut und nichts als Mut angebracht wär: Ebenso mutig ist es, darüber eben kein Wort zu verlieren. Oder es einfach in eine Geschichte wachsen zu lassen, die irgendwo anders vielleicht neue Wurzeln schlagen und kräftige Triebe bringen kann. In einem Boden, wo auch Platz für sie ist. Mit Jahreszeiten, die nicht Feinde sind.

Das musste ich jetzt auch mal loswerden. Bis später.

N.

Oh, dankschön. Aber das ist mir jetzt auch aufgefallen, dass da wirklich schön geredet wird. Leider fehlt inzwischen schon was.

Die Merkwürdigkeit kommt nur von der Zeit. Und vielleicht davon, dass ich bei den Farben leicht nachgeholfen hab. Die Kamera mag nicht immer genau das zeigen, was ich seh, weißt.