Beleidigungstatbestand erfüllt: Sigmund Gottlieb
Ein solch feister Mensch ist halt doch eine recht patzerte Butternudel.
(Ambros/Tauchen/Prokopetz, Augustin)
Es gab einmal eine Zeit, da habe ich Gerhard Schröder wirklich gemocht. Da kam jemand, der war ein bisserl vornehm und ein bisserl leger, ein Sauhund ganz bestimmt, aber ein gewitzter. Der hat für mich und meine Freunde einfach den wackersteinschweren Dreck der viel zu langen Kohl-Jahre weggemacht und dafür gesorgt, dass Staatsgäste nicht länger gute Mine zu Pfälzer Saumagen machen mussten, wenn sie ins Land kamen. Ich fand das gut, auch wenn das rückblickend vielleicht beinahe naiv klingt.
Ich hab Schröder viel verziehen. Schröder konnte Hillu - die ich immer für die geilere Frau hielt - einfach so aus dem Haus jagen, nachdem sie all die Jahre seinen Marsch ins Kanzleramt begleitet hatte. Er konnte sich von Peter Lindbergh mit Zigarre in der Fresse ablichten lassen und von Thomas Gottschalks Peinliche-Leute-Sofa seine billigen Schaustellersprüche ins Land posaunen, alles das hab ich ihm nachgesehen. Weil ich das mochte. Weil er und sein Vizekanzler irgendwie so waren wie Butch Cassidy and the Sundance Kid.
Heute schäme ich mich fast für ihn, wenn ich Gerhard Schröder im Fernsehen erleben muss. Es ist ein unsägliches und armseliges Theater, das er da gerade aufführt. Er zeigt uns eine gealterte Diva, die einfach nicht kapiert, dass sie keiner mehr haben will. Das ist nicht schön. Das tut weh. Ich mag Gerhard Schröder nicht mehr gerne sehen. Heute aber hat er mich einmal zum Lachen gebracht. Im Bayerischen Fernsehen gab es in der Münchner Runde ein Eins-zu-Eins-Gespräch mit ihm und Sigmund Gottlieb.
Gottlieb ist Chefredakteur des Bayerischen Rundfunks und - wenn mich nicht alles täuscht - einer von den Menschen, die am allerliebsten sich selbst zuhören. Was beim Bayerischen Rundfunk nicht ganz so einfach ist, denn dort muss man, das dürfte Einstellungsvoraussetzung sein, am allerliebsten der CSU zuhören. Keine Ahnung, wie es um das Rückgrat eines Menschen bestimmt sein muss, der in so einem Laden arbeitet. Vielleicht spekuliert man darüber auch besser nicht weiter. Vielleicht reicht es schon aus, wenn man so jemandem dabei zusieht, wie er sich, geifernd und keckernd vor lauter servilem Gehabe, in seinem pofeuchten Redakteurssesselchen vor und zurück bewegt und brav alles nachschnattert, was ihm sein oberster Dienstherr vorsagt. Bei manchen Menschen hat man ja oft das dringende Bedürfnis, sich die Hände zu waschen, nachdem man ihnen vorgestellt wurde. Ich denke, dass ich bei Sigmund Gottlieb dieses Bedürfnis auch hätte.
Am anstrengendsten ist Gottlieb, man mag auch sagen, er ist am ekelhaftesten, wenn er sich an politisch Andersdenkenden festbeißt. Weil man weiß, dass so etwas auch elegant geht, stößt es einem um so saurer auf, wenn man zusehen muss, wie plump er das tut. In jedem Augenblick wird dabei evident, dass er sich wie ein Hund geriert, der gerade ein neues Kommando gelernt hat und gleich seine Belohnung kriegt. Dass er es kaum noch erwarten kann, sich sein Frolic abzuholen und sich schwanzwedelnd darauf freut, dass Markus Söder ihm dafür auf die Schulter klopfen wird. Man möchte gern ein Tuch nehmen und ihm den Mund abwischen und der Umstand, dass man es nicht kann, macht die Sache noch unerträglicher. Er wiederholt dann ein und die selbe dämliche Frage wieder und wieder, krankhaftes Zucken in der blassrosigen Schweinchenvisage und ein Gesicht, das kleine Buben machen, wenn sie Fliegen die Flügel ausreißen. Schlimm ist das, einfach schlimm.
Bei Schröder hat er das gestern Abend auch probiert. Und ich bin mir fast sicher, dass nicht viel gefehlt hätte und er wär heulend rausgerannt, als der Altkanzler mit einer Süffisanz, wie sie außer ihm kaum jemand so drauf hat, entgegnete "Aber Herr Gottlieb, Sie werden sicher verstehen, dass ich ausgerechnet mit Ihnen nicht über Stil diskutiere."
Wie gesagt, ich mag Schröder nicht mehr besonders. Aber in dem Moment fand ich ihn klasse.
(Ambros/Tauchen/Prokopetz, Augustin)
Es gab einmal eine Zeit, da habe ich Gerhard Schröder wirklich gemocht. Da kam jemand, der war ein bisserl vornehm und ein bisserl leger, ein Sauhund ganz bestimmt, aber ein gewitzter. Der hat für mich und meine Freunde einfach den wackersteinschweren Dreck der viel zu langen Kohl-Jahre weggemacht und dafür gesorgt, dass Staatsgäste nicht länger gute Mine zu Pfälzer Saumagen machen mussten, wenn sie ins Land kamen. Ich fand das gut, auch wenn das rückblickend vielleicht beinahe naiv klingt.
Ich hab Schröder viel verziehen. Schröder konnte Hillu - die ich immer für die geilere Frau hielt - einfach so aus dem Haus jagen, nachdem sie all die Jahre seinen Marsch ins Kanzleramt begleitet hatte. Er konnte sich von Peter Lindbergh mit Zigarre in der Fresse ablichten lassen und von Thomas Gottschalks Peinliche-Leute-Sofa seine billigen Schaustellersprüche ins Land posaunen, alles das hab ich ihm nachgesehen. Weil ich das mochte. Weil er und sein Vizekanzler irgendwie so waren wie Butch Cassidy and the Sundance Kid.
Heute schäme ich mich fast für ihn, wenn ich Gerhard Schröder im Fernsehen erleben muss. Es ist ein unsägliches und armseliges Theater, das er da gerade aufführt. Er zeigt uns eine gealterte Diva, die einfach nicht kapiert, dass sie keiner mehr haben will. Das ist nicht schön. Das tut weh. Ich mag Gerhard Schröder nicht mehr gerne sehen. Heute aber hat er mich einmal zum Lachen gebracht. Im Bayerischen Fernsehen gab es in der Münchner Runde ein Eins-zu-Eins-Gespräch mit ihm und Sigmund Gottlieb.
Gottlieb ist Chefredakteur des Bayerischen Rundfunks und - wenn mich nicht alles täuscht - einer von den Menschen, die am allerliebsten sich selbst zuhören. Was beim Bayerischen Rundfunk nicht ganz so einfach ist, denn dort muss man, das dürfte Einstellungsvoraussetzung sein, am allerliebsten der CSU zuhören. Keine Ahnung, wie es um das Rückgrat eines Menschen bestimmt sein muss, der in so einem Laden arbeitet. Vielleicht spekuliert man darüber auch besser nicht weiter. Vielleicht reicht es schon aus, wenn man so jemandem dabei zusieht, wie er sich, geifernd und keckernd vor lauter servilem Gehabe, in seinem pofeuchten Redakteurssesselchen vor und zurück bewegt und brav alles nachschnattert, was ihm sein oberster Dienstherr vorsagt. Bei manchen Menschen hat man ja oft das dringende Bedürfnis, sich die Hände zu waschen, nachdem man ihnen vorgestellt wurde. Ich denke, dass ich bei Sigmund Gottlieb dieses Bedürfnis auch hätte.
Am anstrengendsten ist Gottlieb, man mag auch sagen, er ist am ekelhaftesten, wenn er sich an politisch Andersdenkenden festbeißt. Weil man weiß, dass so etwas auch elegant geht, stößt es einem um so saurer auf, wenn man zusehen muss, wie plump er das tut. In jedem Augenblick wird dabei evident, dass er sich wie ein Hund geriert, der gerade ein neues Kommando gelernt hat und gleich seine Belohnung kriegt. Dass er es kaum noch erwarten kann, sich sein Frolic abzuholen und sich schwanzwedelnd darauf freut, dass Markus Söder ihm dafür auf die Schulter klopfen wird. Man möchte gern ein Tuch nehmen und ihm den Mund abwischen und der Umstand, dass man es nicht kann, macht die Sache noch unerträglicher. Er wiederholt dann ein und die selbe dämliche Frage wieder und wieder, krankhaftes Zucken in der blassrosigen Schweinchenvisage und ein Gesicht, das kleine Buben machen, wenn sie Fliegen die Flügel ausreißen. Schlimm ist das, einfach schlimm.
Bei Schröder hat er das gestern Abend auch probiert. Und ich bin mir fast sicher, dass nicht viel gefehlt hätte und er wär heulend rausgerannt, als der Altkanzler mit einer Süffisanz, wie sie außer ihm kaum jemand so drauf hat, entgegnete "Aber Herr Gottlieb, Sie werden sicher verstehen, dass ich ausgerechnet mit Ihnen nicht über Stil diskutiere."
Wie gesagt, ich mag Schröder nicht mehr besonders. Aber in dem Moment fand ich ihn klasse.
rationalstürmer - 8. Nov, 00:38