Wer ja sagt muss auch nee sagen
Vaya pesadilla
corriendo, con una bestia detrás
dime que es mentira todo,
un sueño tonto y no más.
Me da miedo la enormidad
donde nadie oye mi voz.
(Nacha Pop, Lucha de Gigantes. OST Amores Perros)
Bleibt die Frage, an welcher Position ich mich befinde. Ich hab mich nämlich schlau gelesen. Es gibt das unvollständige Delir und das vollständige Delir. Beide schließe ich noch aus, was mich aber nicht von der bohrenden Frage wegführt, an welcher Stelle zum Teufel nochmal ich mich gerade befinde. Nicht so einfach, das. Gar nicht so einfach.
Papa wollte heute wissen, ob die Flasche Cognac, die er mir geschenkt hat ("Dass wengsns a bissla wos undern Gristbaum liecht"), schon leer ist. Kann man sich ja wohl vorstellen, dass ich einigermaßen erbost war. Immerhin, heute war der 29. Dezember. Und ne ganze Flasche Cognac vom Heiligen Abend bis heute, also das hätt ich vielleicht ohne die Fortgeherei und Trinkerei im Aufwachs-Städtel geschafft, aber nachdem die ja stattgefunden hat (und böse stattgefunden hat. Wirklich böse stattgefunden hat), hab ich das nicht hingekriegt. Ich würd gerne wissen, ob er mich mit seiner Frage demütigen wollte. Und ob er sich das jetzt nicht sagen traut.
Aber jetzt bin ich ja weiter. Pegelstand in der Flasche auf Höhe des Etiketts. Und aus kleinen Gläsern trinkt sichs ja ganz prima. Man merkt nicht mal, wie schnell man eigentlich voran kommt. Knietief im Dispo war gestern, heut gehts voran. Wie vorgestern auch schon. Und was ist schon ein Rezidivrisiko gegen das gute Gefühl, dass man es immer noch drauf hat.
Ich liebe Wikipedia. Es bringt einen vom Hundertsten ins Tausendste, und das mit einer Lust und Wonne, mit der man sich sonst nur einem Frauenleib hingibt. Nein, nicht hingibt - man opfert sich. Und opfert sich gleichzeitig nicht. Weil man Gott, Abraham und Isaak im selben Augenblick ist. Schon wieder diese Messersache, verdammt nochmal. Langsam kann ichs wirklich selber nicht mehr hören. Ich darf nicht vergessen, die Wohnung morgen mit dem Weihrauch zu reinigen. Rauhnächte sind ja kein Spaß. Schlaf mit mir. Jetzt. Hier. Weil das da oben deine Augen sind und du mein Spiegelbild.
Ob ich das Ding noch leer kriege im alten Jahr? Es wird immer so viel verlangt von einem. Herkulesaufgaben, wohin man nur blickt. Hier ein Augiasstall, dort ein paar Hesperidenäpfel. Und wer bitteschön wäre von Hippolytes Titten nicht ganz und gar abgelenkt? Und immer tut man zu wenig. Zu wenig Geduld, zu wenig Verständnis, zu wenig Zeit. Währenddessen amüsiert sich außenrum eine Welt, zu der man ohnehin nie gehören wollte. Von der man aber immer spürt, jeden Wimpernschlag spürt man das, wie sie die dünnen Hälslein reckt und die hoch erhobnen Näslein rümpft über das Ding, das man geworden ist in all der Zeit. Wisst ihr was? Fickt euch doch selber. Ich geh jetzt einen heben.
corriendo, con una bestia detrás
dime que es mentira todo,
un sueño tonto y no más.
Me da miedo la enormidad
donde nadie oye mi voz.
(Nacha Pop, Lucha de Gigantes. OST Amores Perros)
Bleibt die Frage, an welcher Position ich mich befinde. Ich hab mich nämlich schlau gelesen. Es gibt das unvollständige Delir und das vollständige Delir. Beide schließe ich noch aus, was mich aber nicht von der bohrenden Frage wegführt, an welcher Stelle zum Teufel nochmal ich mich gerade befinde. Nicht so einfach, das. Gar nicht so einfach.
Papa wollte heute wissen, ob die Flasche Cognac, die er mir geschenkt hat ("Dass wengsns a bissla wos undern Gristbaum liecht"), schon leer ist. Kann man sich ja wohl vorstellen, dass ich einigermaßen erbost war. Immerhin, heute war der 29. Dezember. Und ne ganze Flasche Cognac vom Heiligen Abend bis heute, also das hätt ich vielleicht ohne die Fortgeherei und Trinkerei im Aufwachs-Städtel geschafft, aber nachdem die ja stattgefunden hat (und böse stattgefunden hat. Wirklich böse stattgefunden hat), hab ich das nicht hingekriegt. Ich würd gerne wissen, ob er mich mit seiner Frage demütigen wollte. Und ob er sich das jetzt nicht sagen traut.
Aber jetzt bin ich ja weiter. Pegelstand in der Flasche auf Höhe des Etiketts. Und aus kleinen Gläsern trinkt sichs ja ganz prima. Man merkt nicht mal, wie schnell man eigentlich voran kommt. Knietief im Dispo war gestern, heut gehts voran. Wie vorgestern auch schon. Und was ist schon ein Rezidivrisiko gegen das gute Gefühl, dass man es immer noch drauf hat.
Ich liebe Wikipedia. Es bringt einen vom Hundertsten ins Tausendste, und das mit einer Lust und Wonne, mit der man sich sonst nur einem Frauenleib hingibt. Nein, nicht hingibt - man opfert sich. Und opfert sich gleichzeitig nicht. Weil man Gott, Abraham und Isaak im selben Augenblick ist. Schon wieder diese Messersache, verdammt nochmal. Langsam kann ichs wirklich selber nicht mehr hören. Ich darf nicht vergessen, die Wohnung morgen mit dem Weihrauch zu reinigen. Rauhnächte sind ja kein Spaß. Schlaf mit mir. Jetzt. Hier. Weil das da oben deine Augen sind und du mein Spiegelbild.
Ob ich das Ding noch leer kriege im alten Jahr? Es wird immer so viel verlangt von einem. Herkulesaufgaben, wohin man nur blickt. Hier ein Augiasstall, dort ein paar Hesperidenäpfel. Und wer bitteschön wäre von Hippolytes Titten nicht ganz und gar abgelenkt? Und immer tut man zu wenig. Zu wenig Geduld, zu wenig Verständnis, zu wenig Zeit. Währenddessen amüsiert sich außenrum eine Welt, zu der man ohnehin nie gehören wollte. Von der man aber immer spürt, jeden Wimpernschlag spürt man das, wie sie die dünnen Hälslein reckt und die hoch erhobnen Näslein rümpft über das Ding, das man geworden ist in all der Zeit. Wisst ihr was? Fickt euch doch selber. Ich geh jetzt einen heben.
rationalstürmer - 30. Dez, 00:10