Vom Fallbeil zum Fallobst
Damit mich keiner falsch versteht: Natürlich tut er mich nicht leid. Aber ein bisserl tragisch ist das Stadlstückerl ja dann doch, das sie da aufführn, die Damen und Herren Christsozialen.
Ein Jedes, selbst die Geringsten unter ihnen, darf jetzt hingehn und ihm auch einmal kurz den Stahl in Buckel neistecken, a wengerl nachschaun, ob denn das tatsächlich Blut ist, was da dran klebt, selbst die hinterletzten Hinterbänkler traun sich endlich heraus und werden gar goschert und wollen alle ein wenig mittun bei dieser großen und wirklich urigen bayerischen Hausschlachtung.
Ach, was hätt er nur für Gelegenheiten gehabt, der Arme! (Er tut mir wirklich nicht leid.) So glänzende Aussichten, soviel Elan, so schön totgemacht alle miteinander, die je gewagt haben, am Thron zu kratzen. Keiner mehr übrig gewesen von denen, die einmal groß geworden sind mit ihm zusammen. Und ach, wie hätt er mit der Macht völlern können, er, der Beinah-Erleuchtete, der Dreier-Jurist und trotzdem größte aller Ziehsöhne! Umsonst, all die Jahre der Reife im warmen Darm des übergroßen Vorbilds. So viel Scheiße gefressen, mit bestem Appetit, und noch mehr verkündet, und jetzt soll bald alles vorbei sein? Welch grausame Laune des Schicksals.
Und welche Schmach, dass ausgerechnet eine Frau ihm die Kugel verpasst haben soll, die zu nah am Herzen sitzt, ihm, dem ewig Unverwundbaren. Der Übervater hätt das nie mit sich machen lassen, das wird er sich wieder und wieder sagen. Der hätt des freche Flietscherl zum Deife gjagt, bevors noch einen weiteren Schnapperer gmacht hätt. Arg weh muss ihm das tun, und die Karin, die stets treue Seele, wird wohl so manche Nacht vor Sorge auch mit aus dem Betterl steigen, wenn er wieder nicht schlafen kann, wenn er in die Küche geht mit schwerem Schritt und sich ein Glaserl fettarme Milch einschenkt und so hilflos und gramgebeugt versucht, die Geister und Dämonen loszuwerden, die ihn heimsuchen.
Ein urplötzlicher Schwächeanfall mit Todesfolge beim Jagdausflug mit dem Fürsten - sowas wird ihm verwehrt bleiben. Weil jetzt rächt sich alles. Jetzt rächt sich, dass er vom Leben eigentlich nichts versteht. Jedes nicht gesoffene Bier in der stickigen Nibelungenhalle. Jeder Schweinsbraten und jeder Knödel, den er nicht neigschlichtet hat mit hochrotem Kopf und Schweiß auf der Stirn. Jeder Schnaps, den immer nur die Anderen getrunken haben, während sein Stamperl nur mit Wasser gefüllt war.
Nicht einmal ein Austragshäusl werdens ihm geben. Entsorgen werdens ihn ganz einfach. Beleidigte Hausmacherleberwurscht werdens sagen, wenn Schlachtschüssel is.
Ein Jedes, selbst die Geringsten unter ihnen, darf jetzt hingehn und ihm auch einmal kurz den Stahl in Buckel neistecken, a wengerl nachschaun, ob denn das tatsächlich Blut ist, was da dran klebt, selbst die hinterletzten Hinterbänkler traun sich endlich heraus und werden gar goschert und wollen alle ein wenig mittun bei dieser großen und wirklich urigen bayerischen Hausschlachtung.
Ach, was hätt er nur für Gelegenheiten gehabt, der Arme! (Er tut mir wirklich nicht leid.) So glänzende Aussichten, soviel Elan, so schön totgemacht alle miteinander, die je gewagt haben, am Thron zu kratzen. Keiner mehr übrig gewesen von denen, die einmal groß geworden sind mit ihm zusammen. Und ach, wie hätt er mit der Macht völlern können, er, der Beinah-Erleuchtete, der Dreier-Jurist und trotzdem größte aller Ziehsöhne! Umsonst, all die Jahre der Reife im warmen Darm des übergroßen Vorbilds. So viel Scheiße gefressen, mit bestem Appetit, und noch mehr verkündet, und jetzt soll bald alles vorbei sein? Welch grausame Laune des Schicksals.
Und welche Schmach, dass ausgerechnet eine Frau ihm die Kugel verpasst haben soll, die zu nah am Herzen sitzt, ihm, dem ewig Unverwundbaren. Der Übervater hätt das nie mit sich machen lassen, das wird er sich wieder und wieder sagen. Der hätt des freche Flietscherl zum Deife gjagt, bevors noch einen weiteren Schnapperer gmacht hätt. Arg weh muss ihm das tun, und die Karin, die stets treue Seele, wird wohl so manche Nacht vor Sorge auch mit aus dem Betterl steigen, wenn er wieder nicht schlafen kann, wenn er in die Küche geht mit schwerem Schritt und sich ein Glaserl fettarme Milch einschenkt und so hilflos und gramgebeugt versucht, die Geister und Dämonen loszuwerden, die ihn heimsuchen.
Ein urplötzlicher Schwächeanfall mit Todesfolge beim Jagdausflug mit dem Fürsten - sowas wird ihm verwehrt bleiben. Weil jetzt rächt sich alles. Jetzt rächt sich, dass er vom Leben eigentlich nichts versteht. Jedes nicht gesoffene Bier in der stickigen Nibelungenhalle. Jeder Schweinsbraten und jeder Knödel, den er nicht neigschlichtet hat mit hochrotem Kopf und Schweiß auf der Stirn. Jeder Schnaps, den immer nur die Anderen getrunken haben, während sein Stamperl nur mit Wasser gefüllt war.
Nicht einmal ein Austragshäusl werdens ihm geben. Entsorgen werdens ihn ganz einfach. Beleidigte Hausmacherleberwurscht werdens sagen, wenn Schlachtschüssel is.
rationalstürmer - 11. Jan, 15:34