...wenn man sich einfach zurücklehnt und lacht. Auch über sich selber.

Meine Rede ;-)
[kann dieses Ding nicht öffnen - isses wichtich?]

Den Realplayer faß ich nicht mehr an, den hab ich vorm Jahr schon rausgeschmissen, weil er alles an sich reißt. Entgeht mir auch, leider.

Mal abgesehen vom Realplayer: Diskussionen und Streit sind wohl wichtig. Auch wenn immer alle mäkeln, das sei so deutsch, das Mäkeln. Womit sie ja zweifellos Recht haben, weil ja immer nur Deutsche bemäkeln, dass Mäkelei ein deutsches Charakterdefizit sei.

Ich trink ja gern mit anderen zusammen. Auch gern Bier. Aber ich muss nicht jedes Bier zu meinem machen. Ich diskutiere gern von Zeit zu Zeit Politisches und Unpolitisches. Aber ich entscheide gern selbst, wann und in welchem Umfang. Kritische Auseinandersetzungen sind mindestens hilfreich, meistens. Aber ich entscheide gern selbst, womit ich mich kritisch auseinandersetze. Meinetwegen darf Lyssa gern Bundeskanzlerinnen am laufenden Band treffen. Bedauerlich finde ich in dem Fall nur, dass ihre hochverdiente Karriere leider (wahrscheinlich durch zuviel Stress und Allhochzeitstanz) ihren Texten doch ein gewisses Quantum an Witz, Esprit und Einfallsreichtum hat abgehen lassen und statt dessen mehr beruflichen Selbstbezug in den Mittelpunkt gestellt. Den gönne ich ihr, mir ist er aber ein wenig wurscht. Also lese ich dort seltener. Meinetwegen darf auch sonstwer Opel fahren, sogar gegen Geld. Und auch drüber schreiben. Das war ja keine Mogelpackung. Interessiert hat mich auch das nicht wirklich. Und wer hier ein Menetekel für die Äußerungsfreiheit sieht und panisch nach mehr politischen Diskussionen und Subkultur und Dagegensein als Prinzip und sonstwas schreit, verbirgt allzuoft nur notdürftig seinen Neid, fordert von anderen, obwohl er selbst sich nichts vorschreiben lassen will, verkennt auch, dass viele sich nicht im Netz tummeln, weil sie darin die Wiederbelebung der antiken Agora entdeckt haben und nun rund um die Uhr alles ausdiskutieren wollen und den klassischen Medien eine neue Kraft entgegen setzen. Dazu zähle auch ich mich. Ich mag Geschichten, mir macht es Spaß zu schreiben, und erstes und vorrangiges Ziel in Absurdistan sind augenzwinkernde Betrachtungen eines Alltags, den viele allzuoft sehr wichtig und ernst nehmen. Manchmal zurecht, manchmal auch mit übertriebenem Impetus. Soll doch der MC Geld bekommen. Ich persönlich hätte weder einen Parkplatz für einen Opel gehabt noch gewusst, worüber ich hätte schreiben sollen. Aber auch ich hätte mitgemacht. Gerade in Anbetracht meiner finanziellen Klämme. Diese Doppelmoral, dieses moralinsaure Zeigefingerheben, meckern, murren, dieser schlecht kaschierte Neid, der unter dem platten Vorwand, es ginge um Wichtiges, Grundlegendes, sich in den Mittelpunkt des Rampenlichtes hechtet... er macht mich so müde. Da bekomme ich eine "leck mich am Arsch"-Stimmung. Nichts ist in Gefahr, es ist nur einiges im Umbruch. Freie Meinungsäußerung wird's in Blogs weiterhin geben. Kritik auch. Unabhängige Kritik gibt es nicht, weil sich Kritik ja immer schon an eine Sache dranhängt. Unzensierte Dinge wird es in Blogs auch immer wieder geben. Genau wie zensierte. Ich werde mich auch hüten, alle Hüllen fallen zu lassen. Und doch habe ich keine Lust, mich in Grabenkämpfe zerren zu lassen, mich zwingen zu lassen, mich für die Underdogs und gegen die Neuverdiener zu stellen. Wozu zum Henker? Auf beiden Seiten mag ich einige (oder auch ein paar mehr) der Schreiberlinge. Andere finde ich fade und lese sie eher selten. Nur, und jetzt endlich der Bogen zurück: Die Verbissenheit, der blutgeifernde Ernst, der schwärende Hass gar, diese verbiesterte Verbohrtheit macht mich müde. Da geh ich wahrlich lieber lachen. Nicht in den Keller, nach draußen. Da scheint gerade auch die Sonne.