Was die Frage angeht, warum alle sauer auf Söder sind, werden vielleicht eventuelle Reaktionen auf Peter Müllers Forderung zeigen, das Begnadigungsrecht ganz aus dem Bundespräsidialamt abzuziehen (http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/394/113281/).

Dass der sich sowas erlauben kann - und sicherlich nicht aus Gründen der Arbeitserleichterung für den Bundespräsidenten, denn letzten Endes wird es dem CDUler Müller schon sehr recht sein, dass der Klar noch ein paar Jahre im Bau bleibt - liegt daran, wie er wahrgenommen wird, und wie er sich darin von Söder unterscheidet.

In Letzterem sehen eben viele einen bis zur Gewissenlosigkeit opportunistischen und dabei in seinen intellektuellen Fähigkeiten schlussendlich doch arg beschränkten Knallkopf, dessen key assets sich darin erschöpfen, erst hechelnd den Speichel seines mittlerweile auch Nur-noch-Herrchens zu lecken, um ihn dann hetzend als noch übleren Geifer in die politische Landschaft zu spucken, und das zumeist und zum noch größeren Übel ungefragt. Auf diese Weise macht man sich nicht nur in des Gegners Lager Feinde. Kommt hinzu, dass es im Gezerre um den Hof in Bayern genügend ehemalige Knechte gibt, die sich selber zum Bauern berufen fühlen und den räudigen Kettenhund des Alten lieber heut als morgen endlich abknallen würden.

Unangemessen - und damit komme ich dann endlich auch zum Punkt - ist nicht die Kritik an Köhler, sondern die unverhohlene Drohung Söders (die ja noch immer nicht dementiert ist), dass er seinen Krempel nach der ersten Amtszeit packen kann, sollte er sein Begnadigungsrecht nicht nach den Vorstellungen der CSU verwenden. Insofern ist die Sache schon ein starkes Stück, für die Markus Söder meiner Meinung gar nicht genug Prügel beziehen kann. Wie gesagt, bei manchen Menschen liegt man nie falsch, wenn man ihnen ein Packerl Watschn extra aufmacht.