Samstag, 10. Februar 2007

Die Straße frei, Herr Teltschik! (Ein Lied für München)

Man hört ja immer wieder einmal von Leuten, die stundenlang im stecken gebliebenen Aufzug eingeschlossen waren oder im Krieg Bombenangriffe mitgemacht haben. Die werden sowas ihr Leben lang nicht mehr los, und selbstverständlich ist das - ohne jeden Zynismus - von einer entsetzlichen Tragik. Solche Leute haben oft einen schlimmen Knacks weg. Wer jemals die bestürzenden Dokumente über Kriegszitterer aus dem Ersten Weltkrieg gesehen hat, kann sich vielleicht in ungefähr ausmalen, welche Hölle diese Menschen durchgemacht haben müssen.

Andere Zeitgenossen wiederum werden nach solchen oder ähnlichen Erlebnissen schlechterdings bösartig. Man möchte etwa nicht in der Haut von Herrn Schäuble stecken oder in der des Vertriebenenkindes Horst Teltschik. Letzterer scheint bis heute die Flucht aus dem Sudetenland nicht verkraftet zu haben und wähnt sich seither wohl in ständiger Gefahr, wie man meinen möchte. Zwar hat man die Familie am Tegernsee, wo die Menschen sich anscheinend von Haus aus besonders gern um Schurken kümmern (anständige Oberbayern an dieser Stelle ausdrücklich ausgenommen!!), einigermaßen beruhigen können, aber irgendeine Macke ist da wohl auch über sechzig Jahre nach Kriegsende noch nicht vollständig ausgeheilt.

Gut möglich, dass die Münchner Konferenz für Sicherheitspolitik, der der Mann seit Jahr und Tag als Veranstalter vorsteht, so etwas wie eine Eigentherapie ist. Kein schlechter Gedanke, zumal das Ambiente mit all den Staatenlenkern, Professores und Wirtschaftskapitänen nicht ganz so muffig ist wie die versammelte Reaktionärskrakeelerei, die man beispielsweise auf diversen Vertriebenenkonferenzen immer wieder einmal hört.

Dass die Tonality letztlich hier wie dort von derselben menschenverachtenden Borniertheit ist, zeigt nicht nur der enorme Aufwand und die gezielten Einschüchterungen, den bayerische Sicherheits- und Justizbehörden bereits im Vorfeld der früheren Wehrkundetagung gegen den zu erwartenden Protest von links betreiben. Das diesjährige Motto Frieden durch Dialog kann vor diesem Hintergrund ja wohl nur als schlechter Scherz verstanden werden. Es sei an dieser Stelle ganz besonders an folgende Äußerung Herrn Teltschiks aus der vergangenen Woche erinnert, die recht anschaulich als Positionsbestimmung dafür fungieren kann, wo dieser Mann sich politisch augenscheinlich befinden muss: "Es ist die Tragik jeder Demokratie, dass bei uns jeder seine Meinung öffentlich vertreten darf und dass man politisch Verantwortliche in einer Demokratie schützen muss. In Diktaturen würde so etwas nicht passieren." (Nachzuhören hier, leider nur mit dem doofen Realplayer)

Man muss sich diese Worte wirklich auf der Zunge zergehen lassen. Dass der Mann noch die ungeheuere Dreistigkeit besitzt, die Demonstranten Agitatoren zu nennen, überrascht angesichts seines bisherigen Wirkens als einer der maßgeblichen Strippenzieher für den Militärisch-Industriellen-Komplex und die ungehemmte Ausbreitung neokonservativer Haudrauf-Weisheiten zwar keineswegs, schlichtweg unerträglich bleibt es aber so oder so. Eigentlich muss man sich ja fast schon fragen, warum er nicht gleich verlangt, dass jedwedes Demonstrantentum niederkartätscht wird, sobald einer seinen Mund aufzumachen wagt gegen diese Art Weltordnung, die er und seinesgleichen uns schönzulügen sich nicht entblöden.

Und die armen Polizisten müssens wieder ausbaden. Es geht mir nämlich keineswegs darum, dass irgendwelches Blödheiten pöbelndes und pflastersteinwerfendes Prügelpack von der Antifa mit seinen Scheißhaus- parolen á la "Nato-Kriegskonferenz und G8 angreifen!" vorm Bayerischen Hof herumproleten kann. (Ich hab lange genug Demos gegen NPD und DVU mitgemacht, um echt die Schnauze voll zu haben von solchen pubertierenden Bürschchen.) Es geht aber erst recht nicht, dass sich ausgerechnet so einer wie der Teltschik hinstellt und öffentlich das verhöhnt und in Frage stellt, was die Väter unserer Verfassung als Grundrechte bezeichnet haben. Es mag Horst Teltschik vielleicht nicht passen, aber da kommt er eben ein Menschenalter zu spät mit seiner Attitüde, Gottseidank.

Zum Abschluss noch ein Lied vom großen Georg Kreisler für die Polizistinnen und Polizisten, die für diese Hurraveranstaltung der versammelten globalen Menschenverachtung die Köpfe hinhalten müssen.

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Die Frage nach dem Sein.

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Bist äigschloufm oda wos? Iwarawal homa in easchdn...
fuxbeck - 1. Jun, 18:33
Nur zu. Immer her mit...
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rationalstürmer - 2. Mär, 21:43
Das mit der Glaubwürdigkeit...
Das mit der Glaubwürdigkeit ist ja eh so eine Sache....
rationalstürmer - 2. Mär, 21:41
Ich hab einen Magen-Darm-Dings,...
Ich hab einen Magen-Darm-Dings, da ist mir ein bisserl...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:38
Hahaha, Herr Passenger...
Hahaha, Herr Passenger ... das mit den eigenen Überzeugungen...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:36
ja du lieber mein vater
In meiner Erregung sehe ich mich veranlasst, hier -...
Pecas - 2. Mär, 20:47
Das Interview interschien...
Das Interview interschien ja wohl zeitgleich mit der...
stilhäschen - 2. Mär, 20:12
Ach, jetzt bist du plötzlich...
Ach, jetzt bist du plötzlich wieder hier. Da kennt...
St. Burnster - 2. Mär, 20:00
Triebtäter
Forcierte Penisverlängerung (pro Demagogen-Verfassungsdisse rtations-Plagiatseite...
Pecas - 2. Mär, 07:36
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Fellow Passenger - 2. Mär, 01:48

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