Freitag, 12. Januar 2007

Vom Fallbeil zum Fallobst II - Bet and win

Als sie den Strauß damals bei den Barmherzigen Brüdern in Regensburg eingeliefert hatten, haben zwei Schulfreunde von mir gewettet, ob der jetzt wohl eingeht oder nicht.

In diesem Zusammenhang oder auch gar nicht hier auch nochmal ein bisserl was zum Lachen aus der diesjährigen Neujahrsansprache des hochverehrten Herrn Noch-Ministerpräsidenten:

Wer sich aufgehoben weiß in Familie und Freundeskreis, darf sich besonders glücklich schätzen. Umso mehr gelten gerade in diesen Tagen unsere Gedanken allen, die alleine sind oder am Rande der Gesellschaft stehen.

Hihihi. Ein Tragerl Bier, dass die nächste Neujahrsansprache jemand anderes macht.

Donnerstag, 11. Januar 2007

Vom Fallbeil zum Fallobst

Damit mich keiner falsch versteht: Natürlich tut er mich nicht leid. Aber ein bisserl tragisch ist das Stadlstückerl ja dann doch, das sie da aufführn, die Damen und Herren Christsozialen.

Ein Jedes, selbst die Geringsten unter ihnen, darf jetzt hingehn und ihm auch einmal kurz den Stahl in Buckel neistecken, a wengerl nachschaun, ob denn das tatsächlich Blut ist, was da dran klebt, selbst die hinterletzten Hinterbänkler traun sich endlich heraus und werden gar goschert und wollen alle ein wenig mittun bei dieser großen und wirklich urigen bayerischen Hausschlachtung.

Ach, was hätt er nur für Gelegenheiten gehabt, der Arme! (Er tut mir wirklich nicht leid.) So glänzende Aussichten, soviel Elan, so schön totgemacht alle miteinander, die je gewagt haben, am Thron zu kratzen. Keiner mehr übrig gewesen von denen, die einmal groß geworden sind mit ihm zusammen. Und ach, wie hätt er mit der Macht völlern können, er, der Beinah-Erleuchtete, der Dreier-Jurist und trotzdem größte aller Ziehsöhne! Umsonst, all die Jahre der Reife im warmen Darm des übergroßen Vorbilds. So viel Scheiße gefressen, mit bestem Appetit, und noch mehr verkündet, und jetzt soll bald alles vorbei sein? Welch grausame Laune des Schicksals.

Und welche Schmach, dass ausgerechnet eine Frau ihm die Kugel verpasst haben soll, die zu nah am Herzen sitzt, ihm, dem ewig Unverwundbaren. Der Übervater hätt das nie mit sich machen lassen, das wird er sich wieder und wieder sagen. Der hätt des freche Flietscherl zum Deife gjagt, bevors noch einen weiteren Schnapperer gmacht hätt. Arg weh muss ihm das tun, und die Karin, die stets treue Seele, wird wohl so manche Nacht vor Sorge auch mit aus dem Betterl steigen, wenn er wieder nicht schlafen kann, wenn er in die Küche geht mit schwerem Schritt und sich ein Glaserl fettarme Milch einschenkt und so hilflos und gramgebeugt versucht, die Geister und Dämonen loszuwerden, die ihn heimsuchen.

Ein urplötzlicher Schwächeanfall mit Todesfolge beim Jagdausflug mit dem Fürsten - sowas wird ihm verwehrt bleiben. Weil jetzt rächt sich alles. Jetzt rächt sich, dass er vom Leben eigentlich nichts versteht. Jedes nicht gesoffene Bier in der stickigen Nibelungenhalle. Jeder Schweinsbraten und jeder Knödel, den er nicht neigschlichtet hat mit hochrotem Kopf und Schweiß auf der Stirn. Jeder Schnaps, den immer nur die Anderen getrunken haben, während sein Stamperl nur mit Wasser gefüllt war.

Nicht einmal ein Austragshäusl werdens ihm geben. Entsorgen werdens ihn ganz einfach. Beleidigte Hausmacherleberwurscht werdens sagen, wenn Schlachtschüssel is.

Mittwoch, 10. Januar 2007

Katze oder Bei mir wird immer alles schmutzig. Und dann geht es kaputt.

Wenn doch das Leben nur immer so einfach und fröhlich wäre. Da klickert man sich so durchs Netz und liest bei dem da davon, dass der da einfach so beim Konzert von denen da auf die Gästeliste bugsiert, wenn man denn mag. Und natürlich mag man. Die Paragraphen 331ff. StGB wischt man dann natürlich ebenso schnell fort wie Mamas Sprüchlein davon, dass man von fremden Männern nix geschenkt nehmen soll.

katze



Und dann setzt man sich erstmal hin und hört das ganze alte Zeugs von früher und erinnert sich daran, wie man dem seine alte Band x-mal gesehen hat und daran, dass man echt quer durchs Land gefahren ist damals, als das Leben tatsächlich zumindest noch so einfach und fröhlich schien, wie es ja doch schon langelange nicht mehr ist, nur um dem irren Typen und seiner irren Kapelle zuhören zu können.

Und beim Wiederhören fällt einem auf, dass man diesen einfachen und fröhlichen Kaugummipop so richtig gern gehört hat. Und dass man immer noch mitsingen kann, nach über fünfzehn Jahren, wie einem die allerbeste Freundin am Telefon beinah ein bisschen wehmütig erzählt. Und im Hintergrund hört man ihr süßes kleines Mädchen singen und denkt sich "Scheiße, ja, über fünfzehn Jahre."

Und man verbietet es sich selber, nach dem Auflegen auch noch ans Bücherregal zu gehen und das Photoalbum herauszuziehen, auf denen das Mädchen aus Ost-Berlin zusehen ist. Weil man ohnehin schon an gar nichts anderes mehr denken kann, als an dieses eine Konzert in diesem Sommer vor fünfzehn Jahren, als das Mädchen sich mit vor Glück und Liebe nassgeweinten Wangen an einen hingedrückt hat und man selber einfach nicht kapierte, wie einfach und fröhlich einfach und fröhlich tatsächlich sein kann, selbst wenn mal nicht alles so einfach und fröhlich ist.

Und dann weiß man, dass mans heute wirklich kapiert hat, und dass das Kapieren von heute einzig daraus rührt, dass mans damals eben nicht kapiert hat. Dass so manche Mädchen kommen und gehen mussten und einem das beibringen, ganz langsam und behutsam. Und wie man diese Gedanken noch mal so durchspielt, das fällt einem ein, dass es trotzdem gar nicht mal so schlecht war, alles das noch nicht zu kapieren. Weil da nur dieser Sommerabend war und das Mädchen mit diesen unglaublich nassen Wangen. Und die Musik. Heute ist die Musik immer noch da und das Kapieren natürlich erst recht, aber wenn man ehrlich zu sich selber ist, dann hat einem das Kapieren außer ganz anderen Tränen überhaupt nichts gebracht. Also hört man lieber ganz schnell auf, an sowas zu denken, weil eins hat man ja doch kapiert, auch wenn man das vielleicht nie wollte, nämlich dass Spindlersfeld überall ist, und bevor man sich selber dafür nicht mehr mag, dass man so geworden ist, drückt man am Tapedeck auf Stop und zieht sich Schuhe und die dicke Jacke an.

Und so macht man sich dann auf den Weg dorthin, wo einen der Typ mit den Gästelistenconnections hingeschickt hat und kauft sich erstmal ein Bier. Den Ort kennt man schon und mag ihn gern, wohl auch, weil er früher bedeutet. "Ganz schön leer, der Laden", denkt man sich, aber weil man schon alt ist und Pünktlichkeit heute mittlerweile fast genauso was ganzganz anderes heißt wie Weinen, kommt man ganz schnell auf den Trichter, dass ne Stunde nach Beginn einfach viel zu früh ist. Was egal ist, nach so einem Tag. Weil man sich ganz schnell noch ein zweites Bier kauft und auch nochmal Zigaretten und weil man das Ewigkeiten nicht mehr gemacht hat, alleine auf ein Konzert zu gehn und sich die Leute anzuschauen.

Und wie die Zeit so vergeht, fragt man sich, wie das wohl wäre, wenn der eigene Vater und die eigene Schwester da jetzt auch stünden. Sein Papa und seine Schwester freuen sich glaub ich ganz schön, dass der Junge mal wieder in der Stadt spielt und schauen wahnsinnig sympathisch aus in ihren Katze-T-Shirts. Und ich denke mir "Naja, wenn an dir die Jahre nicht spurlos vorbeigegangen sind, dann isses ja wohl nur recht und billig, dass mir selber die Stirn auch langsam die Haare vom Kopf frisst." Sagen tu ich ihm das nicht, dafür nehme ich einen tiefen Zug von dem sanft und durchsichtig hinter ihr herflatternden Parfumfähnlein des Mädchens, mit dem er da nachher zusammen Musik machen wird, als sie an mir vorbeigeht und sich zu Papa, Sohn und Schwester stellt. Riechen tut sie schon mal gut.

Und so hält man das alles halt einfach aus, den Geruch und die Mädchen, und man trinkt und raucht und lächelt die Schwester an und den Vater und dann geht es irgendwann einfach los und der macht das echt so, wie ers immer gemacht hat. Das ist jetzt alles Deutsch und die Leute, die da noch mit ihm auf der Bühne stehen, sind andere, aber er ist genau das geblieben, was er damals auch schon war, als alles noch so einfach und fröhlich war, selbst wenn es mal nicht so einfach und fröhlich klang. Es ist schön, da zu sein, und mitten in der Vergangenheit die Vergangenheit zu vergessen, genau das ist es. Dort ankommen, wo einen die Zeit ausgesetzt hat und sehen, dass Katzen wohl echt ganz schön viele Leben haben. Und wer sich mit so einer Stimme so ein Lied singen traut, der hat eigentlich eh schon gewonnen.

Und dann steht er irgendwann ganz alleine auf der Bühne und singt eins von den Liedern, das einem das Mädchen von vor fünfzehn Jahren beim Urlaub in der Toskana ständig vorgesungen hat, wenn sie einen Kuss wollte. Und das Lied geht einem auf dem Nachhauseweg genausowenig durch den Kopf wie das andere, das man an diesem Abend auch gehört hat, und von dem man dachte, dass er ganz schön recht hat: Bei mir wird immer alles schmutzig. Und dann geht es kaputt.

Dienstag, 9. Januar 2007

Kalauernotiz an mich selber

Der Herzrasen derf nimma gmahd wean, i brauch Wildnis. [*]

* Und dankschön an Hans Söllner, obwoi a ja scho recht sauber spinna duad heidzdog, de oide Drecksau.

Montag, 8. Januar 2007

Epiphanias

Ich weiß, ich bin spät dran. Aber wie soll das auch gehen, in so einem Winter, frage ich dich. Ist zu Dreikönig kein Winter, so kommt auch keiner dahinter, heißt es in einer dieser dämlichen Bauernregeln, nach denen schon lange kein Hahn mehr kräht. Aber was, wenn er sich tatsächlich auch nur verspätet hat, so wie ich?

Was, wenn all der Weihrauch nichts gebracht hätte, mir nicht und dir nicht, mit dem wir vorgestern unsere längst leergewohnten Behausungen versucht haben zu reinigen?

Was, wenn das Wilde Heer es sich schlicht und einfach anders überlegt hätte und einfach dieses Jahr eine Runde mehr dreht nach all dem Encore! Encore!, das die Idioten um uns herum zu plärren nicht müde werden?

Was, wenn ich die Tiere im Stall sprechen gehört hätte, vorgestern um Mitternacht? Wenn ich längst tot und ausgekühlt daläge, starr und so empfindungslos für deine Hände und Lippen, wie ich es zu Lebzeiten auch bisweilen gewesen bin?

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Die Frage nach dem Sein.

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Die Beobachtungskamera.

Bist äigschloufm oda...
Bist äigschloufm oda wos? Iwarawal homa in easchdn...
fuxbeck - 1. Jun, 18:33
Nur zu. Immer her mit...
Nur zu. Immer her mit den Kommentaren - selbst wenns...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:43
Das mit der Glaubwürdigkeit...
Das mit der Glaubwürdigkeit ist ja eh so eine Sache....
rationalstürmer - 2. Mär, 21:41
Ich hab einen Magen-Darm-Dings,...
Ich hab einen Magen-Darm-Dings, da ist mir ein bisserl...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:38
Hahaha, Herr Passenger...
Hahaha, Herr Passenger ... das mit den eigenen Überzeugungen...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:36
ja du lieber mein vater
In meiner Erregung sehe ich mich veranlasst, hier -...
Pecas - 2. Mär, 20:47
Das Interview interschien...
Das Interview interschien ja wohl zeitgleich mit der...
stilhäschen - 2. Mär, 20:12
Ach, jetzt bist du plötzlich...
Ach, jetzt bist du plötzlich wieder hier. Da kennt...
St. Burnster - 2. Mär, 20:00
Triebtäter
Forcierte Penisverlängerung (pro Demagogen-Verfassungsdisse rtations-Plagiatseite...
Pecas - 2. Mär, 07:36
Um treffend Lump geziehen...
Um treffend Lump geziehen zu werden, ist der Mann fraglos...
Fellow Passenger - 2. Mär, 01:48

Die immer müßige Suche nach weiteren Wahrheiten

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Die Heirats- und anderen eindeutigen Anträge nach wie vor bitteschön an
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Dass ich nicht lache.

Online seit 7498 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 1. Jun, 18:33

Die Mitschuldigen an dieser garstigen Sammlung von nachgemachtem Ausgekotzten.

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