Sonntag, 22. April 2007

Andere Leut ham auch Sorgen 2

Keine Angst, das wird jetzt nicht schon wieder eine Serie. Aber mir ist heut was passiert, das muss ich jetzt einfach erzählen. Zumals auch wirklich gut zum ersten Teil passt und der Tatsache, dass halt auch anderen Menschen gar schröckliches Ungemach widerfahren kann und wie pfundig das doch eigentlich ist.

Ich glaube ja fast, dass Gott mir mit dem, was ich da heute mit anzusehen das echtjetz erkleckliche Vegnügen hatte, ein Zeichen geben wollte. Dass ich halt den Kopf nicht so hängen lassen soll. Dass außer mir auch andere Leut aufs Maul kriegen. Hut ab, Herr Gott, könnt ich da nur sagen, wenns so wär.

Die Gschicht ist die: Ich mach ja gern so kleinere Touren mit dem Radl. Das mach ich aus verschiedenen Gründen. Ein Grund ist, dass ich in einer Gegend wohne - ich habe ja bereits zu unterschiedlichen Gelegenheiten immer mal wieder darüber geklagt - in der man eigentlich verrückt wird. Vor allem in der warmen Jahreszeit ist das so. Da macht man zwecks Durchzug gerne das Fenster auf, aber hier bucht man da automatisch auch eine Beschallung mit dazu, die in ungefähr an die Trompeten von Jericho erinnert. Und zwar permanent. Ein paar Stündchen am Tag hält man das schon aus, aber irgendwann gehts einfach nimmer. Und das ist dann so eine Gelegenheit, die ich ganz prima zum Radeln finde.

Ein anderer Grund ist der, dass ich - keine Ahnung, wies das gibt, weil ich butter jetzt nicht so sauviel Geld in Ernährung nei und hab ja das Saufen auch aufgegeben - vom letzten Winter noch etwas zuviel Fleisch mit mir herumschleife. Und wenn jetzt zum Beispiel das Freibad noch nicht offen hat und auch aus vielerlei Gründen der Speck nicht durch den schönen Zeitvertreib des Schnackselns abtrainiert werden kann, dann bietet sich ebenfalls das Radlfahren an.

Ganz anders und paradoxerweise aber mit demselben Thema (also mit dem Essen, nicht mit dem Schnackseln) in enger Verbindung steht der dritte Grund, warum ich mich derzeit so häufig aufs Fahrrad schwinge. Nämlich, dass der Mensch ja was essen muss. Ich fahr hier nämlich für gewöhnlich durch die wunderbaren Pegnitzwiesen, und diese sind, wenn das Wetter passt, nichts anderes als ein einziger großer Grillplatz. Nein, keine Angst, ich bettel noch nicht die Leut dort an. Aber weil da eben so ungeheuerlich viel gegrillt wird, ist die Luft dort dermaßen grillduftschwanger, dass da ein Materiewandel stattfindet und man das Essen quasi inhalieren kann. Kein Scherz. Deswegen fahr ich da auch so gern entlang und atme einfach eine Mahlzeit ein. Spar ich mir einen Haufen Geld, weil es gibt ja Hin- und Rückweg.

Tja, und so bin ich auch heute wieder Radeln gewesen. Was ich jetzt noch nicht verraten habe, das ist die Tatsache, dass es dabei auch einen Haufen Sachen gibt, über die man sich aufregen könnt. Damit man mich jetzt nicht falsch versteht: Ich hab fei überhaupts nix gegen Verliebte. Aber wenn diese Turteltäubchen in Anzahl und Ärgernis ihrer gschissenen Verwandtschaft vom Stadttaubenpersonal beinah in nix mehr nachstehen, dann reißt auch mir irgendwann der Geduldsfaden. Ich mein, man kann doch amal links und rechts schaun, bevor man der grobmotorischen Freundin beibringt, wie jetzt eine Kurve auf Rollerblades geht, oder net?!

Naja, und dann halt die Schnaken und Fliegen, die man andauernd in der Kauleiste hat und die Rentner und die vielen Kinder. Also da kommt schon was zamm an Grummelfaktoren. Aber das Schlimmste, das wirklich Allerallerallerschlimmste, das sind diese Liegeradfaschisten, die meinen, ihnen und ihren Depperlfahrzeugen tät der ganze Weg gehören. Ich weiß, ich erzähl da nix Neues, derlei liest man jedes Jahr, wenns wieder warm wird. Aber ich hab eine Fetzenentschuldigung für diese Wiederholung und komme jetzt haargenau zu dem, was in der Überschrift steht, und zu meiner Vermutung, dass Gott mich heut einfach mal ganz feste drücken wollte und sagen: Siegstas, Rationalstürmer, andere hams auch net leicht.

Es war nämlich so, dass ich auf dem Rückweg auf einem Bankerl Platz genommen hab und mir noch ein bisschen die zahlreichen wunderbaren Dutteln und Hinterteile der Mäderl anschauen wollt, die sich an diesem herrlichen Sonntag da auch noch so auf dem Weg getummelt haben. Da, wo dieses Bankerl steht, da ist der Weg ein bisschen abschüssig, und vor allem ist da so eine enge und gemeine Kurve, dass die freundlichen Herrschaften vom örtlichen Wegeamt extra einen Spiegel angebracht haben, damit man sieht, ob wer um die Kurve kommt oder nicht.

Und wie ich da so sitz und schau und schau und sitz, kommt da mit einem Affenzahn so ein Liegeradteufel an und ist im nächsten Moment auch schon an mir vorbeigepfiffen. Da, wo es den Berg nunter und in die Kurve geht, hat er dreimal geklingelt, damit die Leut aufd Seitn gehn, falls welche kommen, was man aber bei der Geschwindigkeit, die der draufhatte, wahrscheinlich nicht einmal im Verkehrsspiegel sehen konnte. Ich hab dann nicht einmal mehr mein "Oiso du Sauhund, du gheast di doch runtergschossn vo deim Scheissradl" zuende denken können, da hab ich schon Reifen quietschen hören, und dann war es auch schon zum Sturz gekommen. Oder, um es ein bisserl bildhafter zu sagen: Es hod eahm dabazd. Oba so sauba dabazd! Es hod eahm wiakli so sauba dabazd, dass ich mir ganz schnell gedacht hab: Auwäh, des hod etz wähdoa. Des hod etz sauba wähdoa. Des muaß a so sauba wähdoa hobm, auwäh, auwäh!

Ich hab dann in Himme naufgschaut und recht laut glacht, und dann hab ich mich wieder auf mein Radl gesetzt und bin heimgefahren. An der Unfallstelle vorbei. Der hat sich den ganzen einen Arm aufgrissn ghabt.

Andere Leut ham auch Sorgen

Das ist doch immer wieder ein gutes Gefühl: Zu wissen, dass das Leben vielleicht wegen einer Kleinigkeit grad beleidigte Leberwurscht mit einem spielt, aber dass da draußen mindestens ein Menschlein ist, das just in diesem Moment ein Schicksal teilt und dass man nicht allein ist mit seinem Seelenzipperlein.

So schauts nämlich aus. Da braucht man auch nicht so ein Theater machen und so tun, als wär man der Einzige, den die Erinnyen hetzen oder der Schäuble oder die Gerichtsvollzieherin oder der grimmige Schnitter. Da muss man sich nur ein bisserl umsehen, und ganz schnell findet man da was. Klar, es ist schon auch Arbeit, dass man jetzt da das Köpflein aus seinem Schneckenhaus nausstreckt in die Welt, aber es lohnt sich doch immer wieder.

Ich spekulier grad, ob man nicht eine Art Sammelstelle einrichten sollte für sowas, wo jeder sozusagen seine Sorgenwäsch zum Trocknen aufhängen kann und die andern Leut zum einen ein bisserl ratschen können und zum andern schaun, wie jetzt der oder die so die greisligen Flecken wieder nausbringt aus dem scheena Hemad. Aber zerscht geh ich glaub ich ein bisserl an die frische Luft. Es modert immer noch ein wenig hier drin.

Ach so, warum ich überhaupt draufkommen bin, dass andere Leut auch Sorgen ham: Da.

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