Neulich in meinem Salat. Was kümmert es mich da, dass Deutschland noch immer nicht verreckt ist und auch Beckmann, Merkel und Köhler sich hartnäckig weigern, ebensolches zu tun.
Mir doch egal. Ich häng einfach weiter meinen Arsch in den Sommer, verkauf heut und morgen für mein Schwesterchen Brezn und Salzstangerl auf der Straße, und nächste Woche geh ich in den Zoo. Die Fischotter haben Junge und das nette Mädchen von gestern Abend mag auch mitkommen.
Das andere Mädchen, das mittlerweile nicht nur Tor, und Olee Oleee Oleeeeee, sondern auch Eisbär sagen kann und seine wunderbare Mami werden auch dabei sein und aufpassen, man muss sich also keine Gedanken machen. Bzw. Schatz, es ist ganz anders, als du denkst.
Es scheint ja schon den Herrn Kid völlig aus der Bahn geworfen zu haben, was da über das Alter Ego von Herrn Pappnase reingekommen ist.
Scheißescheiße, wer soll denn das alles essen? Also ich hab mich jetzt mal für dem Manu Chao seine alte Kapelle entschieden. Weil nämlich zumindest der Titel Mala Vida zu den Gegebenheiten und Rahmenbedingungen im Hause Rationalstürmer grad richtig gut passt.
Nein, nicht wegen Herzeleid, das schon auch immer mal wieder, aber im Grunde ist da alles a) geklärt, b) fühlt sichs trotz allem richtig an und c) weiß ich ja, wo ich hingehöre. Bzw. kann mans so einfach auch wieder nicht sagen. Soll ich jetzt ausholen? Ach nee, ich lasses lieber. Oder doch? Naja, vielleicht ein andermal. Nein, Schmarrn. Ich hab Müll geredet. Man kanns sehr wohl so einfach sagen. Und damit hätten wir das auch.
Also zweitens: Weil es ja eine Sache ist, wenn Kunden eigentlich nie pünktlich ihre Rechnung zahlen. Erwartet man ja an sich schon gar nicht mehr anders. Wenn dann aber die eigenen Leute auch noch so tun, als würd es mehr als eine verfickte Scheißminute ihrer achsokostbaren Zeit kosten, sich ins Onlinebanking einzuklinken und die dämliche Überweisung endlich mal abzuschicken, dann hälts mich wirklich nur mit äußerster Mühe im Sessel. Ein Glück, dass die ganze Geschichte ohnehin schon angezählt ist.
Apropos angezählt, kommen wir zu Drittens: Aua, mein Rücken! Und wenn mir jetzt einer mit Wenns hinten weh tut, soll man vorne aufhören kommt, dann vergess ich mich, weil die geplanten Berliner Fickwochen gemütlichen Sommertage mit meiner neuen Freundin hab ich nämlich unter anderem wegen Zweitens vorläufig absagen müssen. Und jetzt ist das Mädel beleidigt und redet nimmer mit mir.
Viertens: Ich hab tatsächlich heut Abend um kurz vor 18:00 einen anderen Termin als den, mich bei meiner besten Freundin aufm Balkon einzufinden, das Fleisch vom Grill zu nehmen und mich dann mit einer Flasche Bier vorm Fernseher niederzulassen und verliebt wie ein junger Faun zuzusehen, wie ihr kleines Töchterlein vom ersten WM-Spiel ihres Lebens keinerlei Notiz nehmen wird. Mal ganz abgesehen davon, dass ich ungefähr eine Stunde brauchen werde, um nach dem Termin von dem gottverlassenen Ende der Stadt dorthin zu kommen, wo der Fernseher steht. I´m sick!
So ist das nämlich alles. Aaaaber, liebe Leute, das wirft natürlich einen Rationalstürmer längst nicht aus der Bahn. Und damit kommen wir zur Abteilung La vita è bella:
Erstens hab ich mich nämlich dazu entschlossen, im Arbeitszimmer meiner Heimstatt einfach auch das Fenster zur Straße hin zu öffnen. Das ist wunderbar, weil damit der Verkehrslärm einfach das ungeheuere und permanente Geschrei der Kinderlein in dem Heim für schwererziehbare Borderline-Vollbunken Jugendklub hintern Haus einfach übertönt. Nur die schlimmsten Schreie dringen jetzt noch durch, aber irgendwann werden sie sich schon alle in den Bauch getreten, sich die Fressen poliert und den Ball weggenommen haben, und dann ist Ruhe.
Zweitens ist hier immer noch sowas wie schönes Wetter, und das trotz Wolken. Ganz großartig.
Drittens wuchern sowohl Thymian als auch Rosmarin als auch Petersilie als auch Salbei endlich in einem solchen Ausmaß in den Töpfen vor meinem Küchenfenster, dass ich jeden Tag vor Freude und Rührung mindestens einmal weinen möchte. Nicht zu vergessen die Ringelblumen, diese wunderbaren Ringelblumen.
Und viertens, damit wir langsam zum Ende kommen, ist Mala Vida ein so sauschönes Gutelaunelied, dass ich ja gar nicht anders kann, als mich der sonderbar fröhlichen Stimmung vom Herrn Kid anzuschließen. So, und jetzt bitte auf Play gedrückt und die Lautsprecher ruhig beherzt auf einen geschmeidigen Die-Nachbarn-werden-dich-umbringen-Pegel drehen...
Schau nicht hin, die Bilder sind unwichtig. Hör zu. Hör einfach zu und denk nicht an das, was war oder was sein hätte können. Dies ist, was bleibt und was sein wird. Wir wissen es beide.
Es ist dieser Moment, den man aus der Zeit schneiden kann, nach dem wir so lange gesucht haben. Wo wir die Schere nicht zu führen wussten in all der Zeit, da tut er es, auch wenn ihm die Hände schwer geworden zu sein scheinen. Es geht. Vielleicht nicht für uns, aber es geht. Er tut es für uns, auch wenn es nicht unser Lied ist.
Setz dich zu mir, die paar Minuten nur. Lehn dich an und lass die Augen geschlossen. Eine Hand auf deiner Stirn, so wie immer, und die andere auf deinem Bauch. Der breite Stamm hält uns den kalten Wind vom Rücken fern.
Nur der Vollständigkeit halber: Antony and the Johnsons, "You are my sister" Viel zu leise eigentlich für den Stadionlautsprecher. Und das ist auch gut so.
"Ich habe die allergrößten Schwierigkeiten, zu erklären, warum oder wie ich Dinge tue oder nicht, weil ich immer das Gefühl habe, dass das böse enden wird..."
Soweit Nina Nastasia irgendwann 2004 zu laut. Da fühle ich mich natürlich gleich beobachtet, wenngleich mir im Augenblick eher nach Krachmusik oder wahlweise völligem Blödsinn ist. Nichtsdestotrotz, irgendwann vor ein paar Monaten bin ich mal über dieses Liedchen gestolpert. Eigentlich nur, weil der Kubelick drüben beim Opa sich dieses Stormy Weather mal angewöhnt zu haben scheint, und naja, da schaut man dann halt mal nach, was sich immer so findet in der Welt unter so einer Überschrift.
Was soll ich sagen? Das Mädelchen hat eigentlich ganz recht. I can't be on best behaviour. I'm not afraid of stormy weather... Selbst, wenn das böse enden wird und sich ein richtiger Sturm natürlich ganz anders anhört.
Das aber nur am Rande und als kleiner Zwischenzeitvertreib. Ich geh jetzt Biere trinken. Servus!