Freitag, 27. April 2007

Hammer! Gibts nicht. GIBT ES EINFACH NICHT!!!

Tschuldigung, ich bins schon wieder. Aber gleich muss ich eh zum Zug, das Kindertier von meinem Schwesterchen kriegt ja morgen vorm Herrn Gott den Namen auf den Schädel gepritschelt, für den es sich dann den Rest seines Lebens lang schämen wird. Und das Essen, dass es zu diesem Anlass gibt, will ich mir nun wirklich nicht entgehen lassen. Deswegen halt ich vielleicht echt bis Sonntagabend meine Schnauze. Aber nur vielleicht.

Aber das, was ich da eben noch dank gefunden hab, also da hätt ich mir wirklich beinahe vor Lachen in die Hosen gebrunzt. Weil - es ist doch so, dass ohnehin kaum ein Mensch sein eigenes Passbild leiden kann. Mir gehts jedenfalls so. Ich bin eh nicht wirklich schön, aber was man da in meinen Ausweisdokumenten zu sehen bekommt, das ist für andere Leute ein Grund, sich umzubringen.

Tja, und da hat also einer einen neuen Perso gebraucht und hat, um die ganzen Biometrie-Wahnsinnigen mal so richtig zu ärgen, seine Visage auf Extremgrimassenmodus gestellt. Und so isser dann zum Amt marschiert. Alleine die Idee ist so ein großartiger Wahnsinn, dass man niederknien möchte. Ich muss grad an diese Szene im Felix Krull denken, wo er vor der Musterungskommission steht. Und kann einfach nicht mehr. Der hat das echt durchgehalten und ist mit einem Dokument da rausgegangen, das jedem Biometrie-Lesegerät die Sicherungen durchbrennen lassen dürfte. Aber sehts euch selbst an. Dort.

Ich brauch übrigens spätestens im Oktober auch nen neuen Perso, hihihi.

Principiis obsta!

Die Macher dieser wunderbaren Vorlage haben bereits darauf hingewesen: Hier geht es nicht um einen Hype, sondern um Substanz. Und zwar eine Substanz, die uns tatsächlich alle angeht. Niemand muss sich deswegen wie einst Marianne die Brust entblößen und mit Banner und Bajonett auf die Barrikaden steigen, aber man kann ja ruhig mal lesen, was beispielsweise der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung so zu sagen hat.

Donnerstag, 26. April 2007

Wir schreiben eine Verfassungsbeschwerde

Etwas abgeändert im Vergleich zu der vom Wasserstandsmelder initierten und dort von mir erstmalig gelesenen Version. Zum einen, weil ich ja jemand ganz anderes bin, zum anderen, weil der Schäuble heute alle Online-Durchsuchungen bis auf Weiteres verboten hat. Sagt er. Meldungen dazu hier und hier.

Bundesverfassungsgericht
Schloßbezirk 3
76131 Karlsruhe

Verfassungsbeschwerde

Sehr geehrte Damen und Herren,

wie ich heute folgenden Medien entnahm
http://www.golem.de/0704/51904.html
http://www.heise.de/newsticker/meldung/88824
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,479396,00.html
http://www.sueddeutsche.de/,ra7m3/computer/artikel/671/111560/
führen staatliche Stellen, insbesondere das Bundesamt für Verfassungsschutz, bereits seit dem Jahr 2005 sogenannte verdeckte Online-Durchsuchungen von Computern durch. Diese Maßnahmen stützen sich nach den Medienberichten auf eine Dienstanweisung des ehemaligen Bundesinnenministers Schily.

Der weiteren Berichterstattung vom heutigen Tage (26.04.2007) zufolge
(z.B. http://ftd.de/politik/deutschland/:Sch%E4uble%20PC%20Schn%FCffeleien/192374.html
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,479747,00.html
hat Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble heute vorläufig alle weiteren Online-Durchsuchungen durch die Geheimdienste gestoppt. Nichtsdestotrotz halte ich die von Bundesinnenminister Dr. Schily begonnene und von Bundesinnenminister Dr. Schäuble fortgeführte Praxis der Online-Durchsuchung ohne gesetzliche Grundlage für verfassungswidrig.

Ich erhebe Verfassungsbeschwerde und beantrage,

a) im Wege der Einstweiligen Anordnung das Bundesministerium des Innern zu verpflichten, die verdeckte Online-Durchsuchung von Computern sofort nachweislich einzustellen bzw. einstellen zu lassen und weitere verdeckte Online-Durchsuchungen bis zur Entscheidung über die Verfassungsbeschwerde nicht durchzuführen oder durchführen zu lassen,

b) festzustellen, daß die Dienstanweisung des damaligen Bundesinnenministers Schily meine verfassungsmäßigen Rechte der Unverletzlichkeit der Wohnung, des Fernmeldegeheimnisses und des Rechtes der Informationellen Selbstbestimmung verletzt und keine verfassungsgemäße Grundlage für einen Eingriff in diese Rechte ist. Sie soll aufgehoben werden.

Begründung.

Ich bin privat und beruflich an das Internet angeschlossen. Mein Computer wird privat und beruflich genutzt; Soweit ich den Computer privat nutze, befinden sich auf meiner Festplatte eine große Zahl sehr persönlicher Daten, die keinesfalls für Dritte bestimmt sind und zum vom BVerfG postulierten “Kernbereich der privaten Lebensgestaltung” zu zählen sind. Beispielsweise seien hier private Fotos, Aufzeichnungen, Korrespondenz usw. genannt. Als Nutzer eines an das Internet angeschlossenen Computers bin ich potentiell von der verdeckten Online-Durchsuchung betroffen, da der Staat aufgrund der oben genannten Dienstanweisung auf meinen Rechner zugreifen kann.

Die Verletzung der oben genannten Rechte ergibt sich aus dem Wesen der verdeckten Online-Durchsuchung, unter der auch vom Bundesinnenministerium offenbar die heimliche, mit Hilfe von Datenübertragung über das Internet vorgenommene Durchsuchung des Inhaltes von Computerfestplatten und -arbeitsspeichern verstanden wird. Eine solche heimliche Kenntnisnahme des Staates von persönlichsten Daten verletzt mein Recht auf Informationelle Selbstbestimmung, da ich weder weiß noch kontrollieren kann, welche meiner höchstpersönlichen Daten dem Staat zur Kenntnis gelangen. Es verletzt mein Recht aus dem Telekommunikationsgeheimnis, da nicht auszuschließen ist, daß auch Online-Kommunikation, die nicht im Rechner gespeichert wird (bspw. Chats), während sie stattfindet, vom Staat “mitgelesen” wird. Schließlich verletzt sie mein Recht auf Unverletzlichkeit der Wohnung, da auf einem sich in meiner Wohnung befindlichen Computer abgelegte Daten durch einen (zwar nicht physischen, aber durch Datenübertragung dennoch faktisch stattfindenden) Zugriff auf diesen Computer der Staat in den geschützten Bereich meiner Wohnung eindringt.

Im Übrigen mache ich mir die Argumentation zu Eigen, derer sich der Bundesgerichtshof in seiner Entscheidung zur verdeckten Online-Durchsuchung (StB 18/06) bedient hat.

Ich bitte, über den Antrag auf Einstweilige Anordnung alsbald zu entscheiden, da ich die mit einem heimlichen Zugriff des Staates auf meine privatesten Daten verbundenen, ohne ausreichende gesetzliche Grundlage vorgenommenen Grundrechtseingriffe für erheblich halte.

Mit freundlichen Grüßen

Den Text kann - wer möchte - gerne übernehmen, auch der Wasserstandsmelder gibt seinen Text zur Verwendung frei. Den persönlichen Teil muss man natürlich entsprechend anpassen, aber soviel Transfer kriegen wir ja wohl hin.

Und weil eh gerade Donnerstag ist

Warum nicht mal einen Wunsch erfüllen?

Ich will aber damit niemanden die Urlaubsplanung versauen oder das Shoppen am Wochenende, und das meine ich ernst. Ich will auch nicht in der Diskussion über diesen Mann aus Speyer herumrühren. Jeder ist in seiner eigenen Welt. Aber sehr nachdenklich macht einen das schon.

Menschenjäger Schreibtischtäter

Was Besseres kommt nicht nach, heißt es ja immer. Wer beim Schily schon ein flaues Gefühl im Magen hatte, wird jetzt beim Schäuble ausm Kotzen nicht mehr rauskommen. Dabei war ja der Schily auch schon ein Koch, der alles verdorben hat.

Aber jetzt heißts dann langsam mal aufstehn, Mund abwischen, durchschnaufen und was tun.

Eine Verfassungsbeschwerde geht so. Sie kostet nix und kann von jedermann eingereicht werden. Der da hats schon gemacht. Und ich machs auch gleich.

Herbst

Ich war ein fast achtjähriger Bub damals, als selbst in dem Kaff, aus dem ich komme, überall die Fahndungsplakate hingen. Ich kann mir selbst heute noch nicht vorstellen, was damals in den Köpfen vorging. Im Hallenbad hingen gleich zwei, eins an der Eingangstür und eins am schwarzen Brett. Daran erinnere ich mich. Und an die an den Litfaßsäulen. Einmal hab ich zu meiner Mutter gesagt, wir hätten ja einen "Baader-Meinhof-Wagen". Keine Ahnung, wo ich das aufgeschnappt hatte. Meine Mutter ist erschrocken und hat mir verboten, das jemals nochmal zu sagen. Einige Zeit später saßen wir bei den Nachrichten, und meine Mutter sagte "Die Schweine. Jetzt hams an Schleyer umbracht!"

Mein Vater war eigentlich immer unterwegs, und uns gings ganz gut. Selbst ein Arbeiter konnte damals eben noch was werden. Deswegen hat mein Vater auch immer mit der Zweitstimme die FDP gewählt, solange ich klein war. Das Land oder die Arbeit - oder was auch immer - es hat damals noch irgendwie funktioniert. Also, es hat zumindest so funktioniert, dass jemand Arbeit hatte, wenn er etwas konnte, und sich mit dieser Arbeit etwas aufbauen ließ, was man wohl "bescheidenen Wohlstand" nennen mag. Schmidt war Kanzler, und meine Mutter sang manchmal "Hoch auf dem gelben Wagen". Das hieß glaube ich, dass sie Walter Scheel gut fand. Wählen durfte sie nicht in unserm Land, weil Ausländerinnen damals kein Wahlrecht hatten. Dass sie sich auch nach damals schon über zehn Jahren in Deutschland und trotz ihrer Ehe mit einem Deutschen alle Nase lang eine neue - befristete - Aufenthaltsgenehmigung im Generalkonsulat ausstellen lassen musste, das war wohl einfach so. Genauso, wie man eben zweimal im Jahr in Urlaub fuhr, mit dem neuen Auto, das man jedes Jahr gekauft hat. Und genauso, wie das, was von links kam und einen Parka trug oder gegen die Nato demonstrierte, irgendwie nicht anständig sein konnte. Über das korrupte Kuriosum Strauß hingegen wurde höchstens abfällig gelacht und auf den "Starfighter" verwiesen.

Trotzdem kenne ich wenige Eltern, die auf ihre Art so offen waren wie meine (und das heute noch sind). Vor allem alles Fremde war für sie nie irgendwie nie so uninteressant oder gar bedrohlich, wie es das für Eltern von Freunden war. Das wurde meiner Schwester und mir immer vorgelebt, dass Interesse und Neugierde etwas Gutes sind. Und mir ist erst viele viele Jahre später klar geworden, was das eigentlich zu bedeuten hatte, dass die alte Frau, der ein kleines Hotel in der Toskana gehörte, schon auf der Treppe stand und aus vollem Herzen den Namen meines Vaters auf Italienisch rief, wenn wir noch nicht mal die Koffer aus dem Auto vorm Haus geräumt hatten. Monatelang hatte mein Vater in der Raffinerie von Piombino gearbeitet und bei diesen Leuten gewohnt. Wenn er abends Hunger hatte, ging er in die Hotelküche und zeigte auf das, was er essen wollte, anders war Verständigung kaum möglich. Meine Schwester war gerade ein Vierteljahr alt, meine Mutter zum ersten Mal mitgekommen war. Und noch Jahre später war jede Reise in die Toskana so ungefähr, als würden wir da eine Art Verwandtschaft besuchen, die halt aus irgendeiner komischen Laune heraus nicht unsere Sprache sprach und wir nicht ihre. Unglaublich, dass meine Eltern und diese Hoteliersfamilie sich stundenlang mit einem Dutzend Brocken Italienisch und ansonsten mit Händen und Füßen unterhalten haben. Und wo wir auch hinkamen, in jedem Urlaub gab es Leute von da, zu denen meine Eltern uns regelrecht hinschleiften, nur damit wir sehen, wie schön so etwas ist.

Mit fremden Ideen allerdings wollte es einfach nicht klappen. Ich verstehe das bis heute nicht. Die RAF, das waren für meine Eltern glaube ich dieselben Schweine, wie es "das System" für die RAF war. Kein Verständnis, keine Offenheit, keine Neugierde.

Am Wochenende wird das erste Kind meiner Schwester getauft. Wir werden viel reden, auch über früher. Mein Vater schimpft zwar ständig über die Politik, aber es wird bestimmt auch über diese Zeit im Herbst damals gehen. Was in der Zeitung steht, wird auch besprochen. "Unglaublich eigentlich, dass deutsche Strafverfolgungs- und Sicherheitsbehörden es in dreissig Jahren nicht hinbekommen, eine Serie von Morden aufzuklären", wird er sagen, "und dann bedarf es nur ein paar weniger Telefongespräche zwischen einem der damaligen Täter und dem Sohn eines der Opfer, um plötzlich einen ganzen Arsch voll erledigter Polizeiarbeit geliefert zu kriegen."

Meine Eltern haben sich irgendwie nie verändert, und es ist eine ganze Menge auf der Strecke geblieben in all den Jahren. Meine Mutter hat endlich eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung. Mein Vater hält inzwischen auch die andere Seite für Schweine. Ich denke, ihre Blätter haben sich einfach gefärbt.

Mittwoch, 25. April 2007

Heute Ruhetag?

Sowas halt,Ruhe eben.

Internationaler Tag gegen den Lärm, aha. Also, die denken sich ja schon für wirklich einen jeden Schmarrn was aus.

Wenn ich mir das ausdrucke und mit den Zetterl zu der Nonna von gegenüber geh, die sich den halben Tag schon wieder die Lungen völlig umsonst aus dem Leib schreit, weil bei den verkommenen Rotzblagen nicht einmal mehr Prügel helfen, dann schneiden mir ihre mafiösen Söhne wahrscheinlich - für den Anfang, damit ich eine bische naackedenke kann, das Köpperl vom kleinen Finger ab. Oder einen Ohrwaschl. Ich mein, ich hab doch so gar nichts davon, wenn ich jetzt weiß, ob der maximal fünfjährige Loreto jetzt ein cazzo ist und was sie mit seinem culo alles machen wird, die Oma, wenns ihn erscht einmal derwischt hat, den Hundskrüppel. Das muss doch nicht die ganze Nachbarschaft wissen.

Und wenn ich zum Wiefelspütz sagen tät, dass er mit seinem Schwafelg´spotz auch schon bedrohlich nah an die Phonzahl vom Sicherheitsschreihals Schäuble und seinem nicht minder unerträglich laut krakeelenden Stasi-Gspusi-Kammärrrrrrrrraden B. aus Bayern rankommt, dann ist dem Genossen das bestimmt auch schnurzegal.

Trotzdem wär ein bisschen Ruhe schon nicht schlecht. Also wenigstens heut.

Dienstag, 24. April 2007

...

Ich erinnere mich, dass er irgendwann einmal einen Schweinsbraten machen wollte, mit viel Kümmel. Und jemand anderes wollte die Semmelknödel dazu beisteuern, mit viel Petersilie. Es hätt sicher auch einen Haufen Bier dazu gegeben.

Es sieht so aus, als würden wir das nicht mehr schaffen. Zuspätkommen ist das Schlimmste.

Sonntag, 22. April 2007

Andere Leut ham auch Sorgen 2

Keine Angst, das wird jetzt nicht schon wieder eine Serie. Aber mir ist heut was passiert, das muss ich jetzt einfach erzählen. Zumals auch wirklich gut zum ersten Teil passt und der Tatsache, dass halt auch anderen Menschen gar schröckliches Ungemach widerfahren kann und wie pfundig das doch eigentlich ist.

Ich glaube ja fast, dass Gott mir mit dem, was ich da heute mit anzusehen das echtjetz erkleckliche Vegnügen hatte, ein Zeichen geben wollte. Dass ich halt den Kopf nicht so hängen lassen soll. Dass außer mir auch andere Leut aufs Maul kriegen. Hut ab, Herr Gott, könnt ich da nur sagen, wenns so wär.

Die Gschicht ist die: Ich mach ja gern so kleinere Touren mit dem Radl. Das mach ich aus verschiedenen Gründen. Ein Grund ist, dass ich in einer Gegend wohne - ich habe ja bereits zu unterschiedlichen Gelegenheiten immer mal wieder darüber geklagt - in der man eigentlich verrückt wird. Vor allem in der warmen Jahreszeit ist das so. Da macht man zwecks Durchzug gerne das Fenster auf, aber hier bucht man da automatisch auch eine Beschallung mit dazu, die in ungefähr an die Trompeten von Jericho erinnert. Und zwar permanent. Ein paar Stündchen am Tag hält man das schon aus, aber irgendwann gehts einfach nimmer. Und das ist dann so eine Gelegenheit, die ich ganz prima zum Radeln finde.

Ein anderer Grund ist der, dass ich - keine Ahnung, wies das gibt, weil ich butter jetzt nicht so sauviel Geld in Ernährung nei und hab ja das Saufen auch aufgegeben - vom letzten Winter noch etwas zuviel Fleisch mit mir herumschleife. Und wenn jetzt zum Beispiel das Freibad noch nicht offen hat und auch aus vielerlei Gründen der Speck nicht durch den schönen Zeitvertreib des Schnackselns abtrainiert werden kann, dann bietet sich ebenfalls das Radlfahren an.

Ganz anders und paradoxerweise aber mit demselben Thema (also mit dem Essen, nicht mit dem Schnackseln) in enger Verbindung steht der dritte Grund, warum ich mich derzeit so häufig aufs Fahrrad schwinge. Nämlich, dass der Mensch ja was essen muss. Ich fahr hier nämlich für gewöhnlich durch die wunderbaren Pegnitzwiesen, und diese sind, wenn das Wetter passt, nichts anderes als ein einziger großer Grillplatz. Nein, keine Angst, ich bettel noch nicht die Leut dort an. Aber weil da eben so ungeheuerlich viel gegrillt wird, ist die Luft dort dermaßen grillduftschwanger, dass da ein Materiewandel stattfindet und man das Essen quasi inhalieren kann. Kein Scherz. Deswegen fahr ich da auch so gern entlang und atme einfach eine Mahlzeit ein. Spar ich mir einen Haufen Geld, weil es gibt ja Hin- und Rückweg.

Tja, und so bin ich auch heute wieder Radeln gewesen. Was ich jetzt noch nicht verraten habe, das ist die Tatsache, dass es dabei auch einen Haufen Sachen gibt, über die man sich aufregen könnt. Damit man mich jetzt nicht falsch versteht: Ich hab fei überhaupts nix gegen Verliebte. Aber wenn diese Turteltäubchen in Anzahl und Ärgernis ihrer gschissenen Verwandtschaft vom Stadttaubenpersonal beinah in nix mehr nachstehen, dann reißt auch mir irgendwann der Geduldsfaden. Ich mein, man kann doch amal links und rechts schaun, bevor man der grobmotorischen Freundin beibringt, wie jetzt eine Kurve auf Rollerblades geht, oder net?!

Naja, und dann halt die Schnaken und Fliegen, die man andauernd in der Kauleiste hat und die Rentner und die vielen Kinder. Also da kommt schon was zamm an Grummelfaktoren. Aber das Schlimmste, das wirklich Allerallerallerschlimmste, das sind diese Liegeradfaschisten, die meinen, ihnen und ihren Depperlfahrzeugen tät der ganze Weg gehören. Ich weiß, ich erzähl da nix Neues, derlei liest man jedes Jahr, wenns wieder warm wird. Aber ich hab eine Fetzenentschuldigung für diese Wiederholung und komme jetzt haargenau zu dem, was in der Überschrift steht, und zu meiner Vermutung, dass Gott mich heut einfach mal ganz feste drücken wollte und sagen: Siegstas, Rationalstürmer, andere hams auch net leicht.

Es war nämlich so, dass ich auf dem Rückweg auf einem Bankerl Platz genommen hab und mir noch ein bisschen die zahlreichen wunderbaren Dutteln und Hinterteile der Mäderl anschauen wollt, die sich an diesem herrlichen Sonntag da auch noch so auf dem Weg getummelt haben. Da, wo dieses Bankerl steht, da ist der Weg ein bisschen abschüssig, und vor allem ist da so eine enge und gemeine Kurve, dass die freundlichen Herrschaften vom örtlichen Wegeamt extra einen Spiegel angebracht haben, damit man sieht, ob wer um die Kurve kommt oder nicht.

Und wie ich da so sitz und schau und schau und sitz, kommt da mit einem Affenzahn so ein Liegeradteufel an und ist im nächsten Moment auch schon an mir vorbeigepfiffen. Da, wo es den Berg nunter und in die Kurve geht, hat er dreimal geklingelt, damit die Leut aufd Seitn gehn, falls welche kommen, was man aber bei der Geschwindigkeit, die der draufhatte, wahrscheinlich nicht einmal im Verkehrsspiegel sehen konnte. Ich hab dann nicht einmal mehr mein "Oiso du Sauhund, du gheast di doch runtergschossn vo deim Scheissradl" zuende denken können, da hab ich schon Reifen quietschen hören, und dann war es auch schon zum Sturz gekommen. Oder, um es ein bisserl bildhafter zu sagen: Es hod eahm dabazd. Oba so sauba dabazd! Es hod eahm wiakli so sauba dabazd, dass ich mir ganz schnell gedacht hab: Auwäh, des hod etz wähdoa. Des hod etz sauba wähdoa. Des muaß a so sauba wähdoa hobm, auwäh, auwäh!

Ich hab dann in Himme naufgschaut und recht laut glacht, und dann hab ich mich wieder auf mein Radl gesetzt und bin heimgefahren. An der Unfallstelle vorbei. Der hat sich den ganzen einen Arm aufgrissn ghabt.

Andere Leut ham auch Sorgen

Das ist doch immer wieder ein gutes Gefühl: Zu wissen, dass das Leben vielleicht wegen einer Kleinigkeit grad beleidigte Leberwurscht mit einem spielt, aber dass da draußen mindestens ein Menschlein ist, das just in diesem Moment ein Schicksal teilt und dass man nicht allein ist mit seinem Seelenzipperlein.

So schauts nämlich aus. Da braucht man auch nicht so ein Theater machen und so tun, als wär man der Einzige, den die Erinnyen hetzen oder der Schäuble oder die Gerichtsvollzieherin oder der grimmige Schnitter. Da muss man sich nur ein bisserl umsehen, und ganz schnell findet man da was. Klar, es ist schon auch Arbeit, dass man jetzt da das Köpflein aus seinem Schneckenhaus nausstreckt in die Welt, aber es lohnt sich doch immer wieder.

Ich spekulier grad, ob man nicht eine Art Sammelstelle einrichten sollte für sowas, wo jeder sozusagen seine Sorgenwäsch zum Trocknen aufhängen kann und die andern Leut zum einen ein bisserl ratschen können und zum andern schaun, wie jetzt der oder die so die greisligen Flecken wieder nausbringt aus dem scheena Hemad. Aber zerscht geh ich glaub ich ein bisserl an die frische Luft. Es modert immer noch ein wenig hier drin.

Ach so, warum ich überhaupt draufkommen bin, dass andere Leut auch Sorgen ham: Da.

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Die Frage nach dem Sein.

Du bist nicht angemeldet.

Die Beobachtungskamera.

Bist äigschloufm oda...
Bist äigschloufm oda wos? Iwarawal homa in easchdn...
fuxbeck - 1. Jun, 18:33
Nur zu. Immer her mit...
Nur zu. Immer her mit den Kommentaren - selbst wenns...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:43
Das mit der Glaubwürdigkeit...
Das mit der Glaubwürdigkeit ist ja eh so eine Sache....
rationalstürmer - 2. Mär, 21:41
Ich hab einen Magen-Darm-Dings,...
Ich hab einen Magen-Darm-Dings, da ist mir ein bisserl...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:38
Hahaha, Herr Passenger...
Hahaha, Herr Passenger ... das mit den eigenen Überzeugungen...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:36
ja du lieber mein vater
In meiner Erregung sehe ich mich veranlasst, hier -...
Pecas - 2. Mär, 20:47
Das Interview interschien...
Das Interview interschien ja wohl zeitgleich mit der...
stilhäschen - 2. Mär, 20:12
Ach, jetzt bist du plötzlich...
Ach, jetzt bist du plötzlich wieder hier. Da kennt...
St. Burnster - 2. Mär, 20:00
Triebtäter
Forcierte Penisverlängerung (pro Demagogen-Verfassungsdisse rtations-Plagiatseite...
Pecas - 2. Mär, 07:36
Um treffend Lump geziehen...
Um treffend Lump geziehen zu werden, ist der Mann fraglos...
Fellow Passenger - 2. Mär, 01:48

Die immer müßige Suche nach weiteren Wahrheiten

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Die Heirats- und anderen eindeutigen Anträge nach wie vor bitteschön an
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Das böse kleine Kleingedruckte.

Keine Zielgruppe

Die schlimmen Bilder.

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Dass ich nicht lache.

Online seit 7407 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 1. Jun, 18:33

Die Mitschuldigen an dieser garstigen Sammlung von nachgemachtem Ausgekotzten.

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