Sonntag, 11. Januar 2009

Die Vertreibung aus dem Paradies

Das wird jetzt kein Zuckerschlecken. Beileibe nicht. Das Thema ist delikat, und so mancher in der verbliebenen Leserschaft wird sich versucht fühlen, das Näslein zu rümpfen.

Aber hilft ja alles nichts. Was raus muss, muss nun mal raus. Und damit bin ich eigentlich schon mittendrin. Leider. Ich hab mir das nicht ausgesucht. Ich könnte ganz wunderbar ohne. Aber Gottderallmächtige hat in seinem weisen Ratsschluss - und wohl erst recht in seiner ungeheuerlichen Schadenfreude - dafür gesorgt, dass zumindest die männliche Hälfte unserer Spezies ganz und gar nach seinem Bilde geraten ist. Tja, und bei all dem Scheiß, denn der Spezl so verzapft, liegts natürlich auch nahe, dass wir Männer ganz genauso funktionieren und ebenfalls den regelmäßigen Drang zum Defäkieren verspüren. Vulgo: Wir müssen kacken.

Das wäre an sich noch irgendwie verkraftbar, könnte man sich ganz allein mit sich und all der wilden Peristaltik, die sich in schlimmer Regelmäßigkeit unseres doch ohnehin schon von allerlei Zipperlein geplagten Leibes ganz schamlos bemächtigt, auf den Abort verziehen und abdrücken - und gut wärs. Wobei, nicht mal das wäre gut. Ich für meinen Teil kriege zwar den Scheissvorgang einigermaßen geregelt, wenn mich nicht grad ein Virus befallen hat.

Aber ich brauche dafür die Einsamkeit des Eremiten und die Ruhe des Trappisten. Und am allerliebsten hab ich dafür die heimelige Abgeschiedenheit meines ganz eigenen locus amoenus. Nur hier, nur in der elysischen Lieblichkeit meiner rundherum gekachelten Kackklause kann ich wirklich loslassen, verschafft mir die intestine Entleerung auch eine tatsächliche Erleichterung und eine tiefinnerliche Fröhlichkeit über das Wunder der selbstbestimmten skatologischen Katharsis. Dann kommt es schon einmal vor, dass ich frohgemut im Habitat-Katalog nach Anregungen zur Wohnzimmergestaltung schmökere, mich am Streiflicht der aktuellen Süddeutschen delektiere oder einfach zum Zeitvertreibe und zur Ablenkung Kügelchen aus Klopapier forme, welche ich in Dirk-Nowitzki-Manier durch die geöffnete Scheisshaus-Pforte in das Altpapier-Körbchen werfe, das in meinem Flur steht. Und manchmal führe ich sogar einfach die Gedanken ein bisschen spazieren oder vergleiche - bei entsprechend vorhandenem Interesse - die Inhaltsstoffe im feuchten Toilettenpapier, das ich in den Geschmacksrichtungen Kamille und Ringelblume stets auf Vorrat einkaufe.

Aber ach, in letzter Zeit kommt dies selbstbestimmte Defäkieren leider immer seltener vor. Denn das jüngst wieder aufgetretene Vorhandensein einer Gefährtin verdirbt mir so manches mal alle ohnehin nicht in sonderlichem Übermaß vorhandene Freude an der Darmentleerung.

Und was noch viel schlimmer ist, ist die erschreckende Feststellung, dass Frauen offensichtlich nicht kacken. Sie tun es einfach nicht. Nie. Nicht ein verdammtes einziges Mal. Was für eine Scheiße!

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Aus Karol Wojtylas größten Erfolgen

Ich hab halt doch ein weiches Herz, und deswegen kurz vorm Abflug an Mutters Herd und Vatters Brieftasche jetzt eben wenigstens noch ein bisserl was zum Besinnen ...

Den aktuellen Vorsteher der römischen Postfaschistengemeinde kann ich leider nicht als Grüßaugust hernehmen, weil der hat ja wieder einmal sauber hinglangt und gleich einen großen Teil seiner eigenen Buberlficker-Angestellten bös beleidigt.

Aber dann klau ich mir meinen Feiertagsbetrag halt beim dahingeschiedenen polnischen Geflügel, passt eh besser zum Anlass. Und darum:
Ihnen allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest.

Sonntag, 7. Dezember 2008

In fast ganz eigener Sache

Das Problem ist folgendes: Ich will über Silvester verreisen. So drei, vier Tage. Und eine überaus nette Bekannte will zur selben Zeit verreisen. Auch so drei oder vier Tage. Mit mir. Wir wären also zu zweit.

Nun haben wir schon vielerlei Ideen, wo wir hinfahrn könnten, aber in Amsterdam gibts kein billiges Hotel, das obendrein auch noch super ist, und in Schönau am Königssee muss man mindestens zehn Tage bleiben, damit man ein schönes Häuserl kriegt. So lang ham wir aber erstens nicht Urlaub, und zweitens sind wir ja arm und könnten uns zehn Tage eh nie im Leben leisten.

Die Not ist also groß. Und daher würd ichs jetzt sauschön von euch Pappnasen da draußen finden, wenn ihr mir (respektive natürlich der überaus netten Bekannten ebenfalls) einen (oder zwei oder drei) Tipps geben könntet, wenn man zum Silvesterln verreisen möcht. Dankschön im Voraus.

PS: Neben Amsterdam und Schönau am Königssee hören wir uns gern auch andere Destinationsvorschläge an.

Dienstag, 2. Dezember 2008

Es muss nicht immer Kaviar sein

Seit Samstagnachmittag hat mich ja eine üble Magen-Darm-Geschichte mehr beschäftigt, als mir das lieb war.

Früher hätt ich sowas voller Wonne und in braver Ausübung meiner Befindlichkeitschronistenpflicht gebloggt und beispielsweise den in seiner Tragik durchaus klassisch zu nennenden Konflikt um die Entscheidung zwischen Erst scheißen? oder Erst kotzen? mit allerlei erklecklichen Vokabeln zum Vortrage gebracht. Sicherlich hätte ich zur besseren Veranschaulichung des Tragischen in meiner grotesken Situation irgendwie auf Homer Bezug genommen und in weiteren Verlaufe meiner Schilderung natürlich auch Sophokles in die Pflicht genommen.

Dann hätte ich selbstverständlich Goethes Iphigenie kurz gestreift, ihr schuldloses Schuldigwerden zwischen Bruderliebe und Menschlichkeit zutiefst bedauert, um gegen Ende mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit bei Hegels tragischer Kollision zu landen und schlussendlich einzugestehen, dass gewisse Situationen es einfach erfordern, mit einem Eimer auf den Knien aufm Klo zu sitzen und - mich demütig den Konvulsionen und der verwirrten Peristaltik meines Verdauungstraktes unterwerfend - zu warten, was wohl als erstes losgehen würde.

Und das alles nur, um meinen Drang zur Ekelhaftigkeit und meinen beinahe schon koprolalisch zu nennenden Gebrauch möglichst vieler verbaler Widerwärtigkeiten mit vorgetäuschter Bildung zu sublimieren und mich dadurch gleichzeitig irgendwie dann doch noch interessant zu machen. Konträrfaszination und solche Dinge. Kennt man ja. Wer würde zum Beispiel nicht gerne mal in den Nachrichten sehen, wie Wolfgang Schäuble umständlich aus der Limousine gehoben und nach verkündeter neuerlicher Sauerei wieder zurückverladen wird? Aber das wäre jetzt ein ganz anderes Thema.

Tja. So wär das wohl gewesen. So aber hab ich beinahe einfach nur still gelitten und mein grimmes-schlimmes Schicksal vor mir selbst beklagt. Und morgen geh ich wieder ins Büro und erzähl den Kollegen, dass manchmal ein frischer Wind auch einfach nur ein Pfurz mit Land sein kann. Die werden lachen.

Montag, 24. November 2008

AZ: 2-2 StE 5/91

And the judge said: This isn´t a court of justice, son,
this is a court of law.

Billy Bragg, Rotting on Remand

Dass Christian Klar auf Bewährung entlassen wird, ist keine Frage seiner Reue, sondern schlicht und einfach der Tatsache, dass er seine Mindesthaftzeit bald abgesessen haben wird. Dafür sieht das deutsche Strafrecht noch immer eine Haftentlassung auf Bewährung vor - selbst wenn rechtskonservative Unions-Schreihälse das nicht einsehen wollen und damit einmal mehr nur die hanebüchene Fama von politischen Gefangenen in Deutschland nähren.

Lieber Innensenator Ahlhaus, lieber Innenminister Herrmann, liebe Justizministerin Merk: Hier geht es nicht um irgendeines Ihrer verqueren Gutsherren-Rechtsempfinden, sondern um das Gesetz. Und das ist nun einmal eindeutig.

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Die Frage nach dem Sein.

Du bist nicht angemeldet.

Die Beobachtungskamera.

Bist äigschloufm oda...
Bist äigschloufm oda wos? Iwarawal homa in easchdn...
fuxbeck - 1. Jun, 18:33
Nur zu. Immer her mit...
Nur zu. Immer her mit den Kommentaren - selbst wenns...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:43
Das mit der Glaubwürdigkeit...
Das mit der Glaubwürdigkeit ist ja eh so eine Sache....
rationalstürmer - 2. Mär, 21:41
Ich hab einen Magen-Darm-Dings,...
Ich hab einen Magen-Darm-Dings, da ist mir ein bisserl...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:38
Hahaha, Herr Passenger...
Hahaha, Herr Passenger ... das mit den eigenen Überzeugungen...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:36
ja du lieber mein vater
In meiner Erregung sehe ich mich veranlasst, hier -...
Pecas - 2. Mär, 20:47
Das Interview interschien...
Das Interview interschien ja wohl zeitgleich mit der...
stilhäschen - 2. Mär, 20:12
Ach, jetzt bist du plötzlich...
Ach, jetzt bist du plötzlich wieder hier. Da kennt...
St. Burnster - 2. Mär, 20:00
Triebtäter
Forcierte Penisverlängerung (pro Demagogen-Verfassungsdisse rtations-Plagiatseite...
Pecas - 2. Mär, 07:36
Um treffend Lump geziehen...
Um treffend Lump geziehen zu werden, ist der Mann fraglos...
Fellow Passenger - 2. Mär, 01:48

Die immer müßige Suche nach weiteren Wahrheiten

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Die Heirats- und anderen eindeutigen Anträge nach wie vor bitteschön an
dasbesteausmeinemleben
ätt yahoo punkt de

Das böse kleine Kleingedruckte.

Keine Zielgruppe

Die schlimmen Bilder.

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Dass ich nicht lache.

Online seit 7249 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 1. Jun, 18:33

Die Mitschuldigen an dieser garstigen Sammlung von nachgemachtem Ausgekotzten.

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