Zombie Ration

Sonntag, 27. August 2006

Better Success, world-pardoned

Kuttner Playboy, WM-Plattler, mal so richtig durchgefickt, Nekrophilie und die süße Pflaume der Frau - also ich hab mich ja längst daran gewöhnt, dass es arg verschlungene Pfade sind, auf denen die Leute hierher treiben. Und wenn man so liest, dass es anderen auch nicht anders geht, dann ist das ohnehin überhaupt nichts besonderes mehr. Man liest halt mal drüber, wundert sich und geht einfach weiter.

Auch den Müll im Emailbriefkasten wirft man mittlerweile genauso achtlos weg wie die Flyer von Renate´s Fußpflege oder dem neu eröffneten Laden für Handgefertigte Maßhemden zum Festpreis von 29,90 EURO ("für Freizeit, Lifestyle oder den Business Bereich"), mit dem irgendwelche Pappnasen, denen der KEINE WERBUNG!-Aufkleber scheißwurscht ist, den Postbriefkasten zu füttern nicht müde werden.

In letzter Zeit hab ich aber im Spam-Ordner Mails liegen, die mir wirklich zu schaffen machen und bei denen ich mich immer öfter dabei ertappe, wie ich den Brieföffner fast schon in der Hand habe. Eine ominöse Muriel kommt mir da beispielsweise mit dem Betreff athletic cynic, und gerade eben meldet sich jemand namens Eliminate Wishing mit der Überschrift died.

Irgendjemand hat da ganz eindeutig zuviel Einblick in mein Leben.

Donnerstag, 17. August 2006

Zwei Fragen

1. Und wenn man sowieso schon keinen Urlaub macht, Herr Steinbrück?
2. Möchte jemand eine Niere kaufen?

Sonntag, 6. August 2006

Der Sommer war sehr groß

Schreibtisch aufgeräumt und ein verworfenes altes Zettelchen gefunden aus der Zeit, als es zwar auch schon keine Kassettenmädchen mehr gab, aber immerhin noch CDMädchen.

Der Sommer war sehr groß

Das Tief der nächsten Tage heißt übrigens Zana und bringt neben wenig Sonne Regen. Viel Regen. Und es bleibt kalt.

Prima, dann passt ja alles.

Montag, 3. Juli 2006

Neujahrsvorsatz (verspätet)

Auf den Sommer nicht,
nicht auf längeres Haar,
und auch nicht darauf, dass einer das Klo repariert.


Tut mir ja auch ehrlich leid, Herr Regener, aber das musste jetzt einfach mal sein. I guess I´ve had my fill. (Und danke, Bob Mould)

Donnerstag, 29. Juni 2006

Eigentlich hat es nur geregnet.

Es gießt wie aus Eimern, und Papa wird auf jeden Fall jubeln. Die Unmengen von Wasser, die sich da aus dem Himmel stürzen, werden nicht nur die selber ausgedachte Schwimmer-hoch-Klappe-in-der-Dachrinne-zu-Konstruktion in unserm Gärtlein erneut als technische Meisterleistung dastehen lassen. Auch die große und seit Jahren überzählige Mülltonne unter der anderen Dachrinne dürfte inzwischen bis untern Rand gefüllt sein. Wer weiß, wahrscheinlich sind sogar schon die Mörtelwanne, die zwei Gießkannen und der Stapel leerer Farbeimer im Hof voll mit dem kostbaren Nass. "Des is des beste Wasser. Und des kost´ ja alles a Geld", würde Papa jetzt wieder sagen und eine kurze, aber ganz und gar von Herzen kommende Verwünschung an "die Schweine, die Betrüger" hinterherschicken, und recht hat er ja, wo er doch "über vierzich Jahr´" lang eingezahlt halt und sich kaputt gemacht hat.

Irgendwo im letzten Nest am Schwarzen Meer hat er erfahren, dass er nochmal Vater geworden ist. Da war das Kind schon zwei Tage geboren, aber schneller gingen die Nachrichten nicht damals, und gewusst hat er´s ohnehin schon. Die Frau von seinem türkischen Arbeitskollegen hat ihm das aus der Hand gelesen. Und wohl noch so manches mehr, über das er auch heute noch nicht sprechen mag. Stolz ist er immer gewesen auf das, was er getan hat, sehr stolz, auch auf das Land, das irgendwann auf den Gedanken gekommen war, es könnte anderen Ländern eine Papierfabrik hinstellen, einen Hochofen oder ein Kraftwerk. Dass das Land damals nicht weiter gedacht hat und seine gut gemeinten Wohltaten nicht immer auch solche waren, darüber hat er sich glaube ich weniger Gedanken gemacht. Aber seine Koffer gepackt, immer wieder, das hat er.

Das beigefarbene Telefon auf dem Sideboard im Esszimmer hatte damals noch viele Jahre lang eine Wählscheibe, und oft hat er seine Koffer so weit weg erst wieder ausgepackt, dass man kaum verstehen verstehen konnte, was Papa sagte. Aber seine Stimme war die, die wir kannten. Und wenn es in dem Fleckchen Urwald oder an dem Fluss, von dem wir nur ahnen konnten, dass das sehr sehr weit weg von unserem Haus sein musste, kein Telefon gab, dann kamen eben Briefe mit sehr bunten Briefmarken, auf sehr dünnem Papier. Und die ebenmäßigen, fast schon gedruckt wirkenden Zeilen, in denen er uns von dicken Schlangen und riesigen, springenden Spinnen in seinem Bungalow schrieb, vor denen sein Koch erst einmal davongelaufen war, diese Zeilen waren ebenfalls die, die wir kannten. Auch wenn wir noch nicht mal richtig lesen konnten, genügte uns doch dieses Bild für ein bisschen Nähe.

Dass er am Heiligen Abend zusammen mit anderen Männern, die auch alle Väter waren, heulend vor Heimweh und Sehnsucht um einen gegrillten Wasserbüffel saß, den die Wachen am selben Morgen mit einer Salve aus der MP ins Jenseits befördert hatten, das hat er erst lange später erzählt. Und auch von dem Krankenhaus, Hunderte von Kilometern östlich von Moskau, in dem auf den Fluren die Pisse stand und stank, in dem sie ihm, dem Deutschen, das beste Zimmer gegeben hatten und sich mit einer Wärme und Fürsorge um seine gebrochenen Rippen und seine gequetschte Schulter gekümmert haben, die er später "nie mehr wieder" erlebt hat, auch davon hat er erst wirklich erzählt, als wir verstehen konnten, was es bedeutet, zur Brotzeit den Vodka aus Wassergläsern zu trinken.

Manchmal durften wir mit und uns ansehen, was er da eigentlich so machte. Dann gingen die Reisen nicht so weit und für uns war das mehr ein Urlaub als ein Besuch an Papas Arbeitsplatz. Da gab es zum Beispiel dieses kleine Hotel in der Toskana. Viele, sehr viele Kurven musste man da erst einmal bergauf fahren, und dass man gar nicht so weit weg war von der Raffinerie in Piombino, das merkte man dort oben nur an der Gasflamme in der Ferne, die man nachts von der Terrasse aus sehen konnte und an dem Teer, den uns Mama, wenn wir vom Strand zurückkamen, mit ein bisschen Waschbenzin und etwas Klopapier von den Füßen putzte. Und fast jeden Abend, wenn Papa heimkam, rief die Nonna und Chefin des Hauses lautstark "Giovanni, Giovanni", fing ihn auf der Treppe ab, packte ihn am Arm und zog ihn erst erst einmal in die Küche. Auch nach Monaten war jeder Versuch, diesem Mann wenigstens die italienische Speisekarte beizubringen, ganz offensichtlich wirkungslos geblieben. Und vielleicht hatte diese alte Frau den Tedesco, seine Frau und seine beiden kleinen Kinder gerade deswegen so sehr ins Herz geschlossen, ich weiß es nicht.

Der Regen draußen hat aufgehört. Vor dem renovierten Jugendklub lärmen die Kinder wieder und springen durch die matschbraunen Pfützen auf dem kleinen, frisch angelegten Fußballplatz. Vielleicht gehen ja jetzt doch noch ein paar von den Grassamen auf, die die Arbeiter da vor Tagen gesät haben. Des is des beste Wasser.

Montag, 26. Juni 2006

Tod in Oberbayern

So läuft das im bayerischen Oberland. Wenn man mit einer Sache nicht umgehen kann, dann wird halt geschossen.

Mittwoch, 21. Juni 2006

Ver-rückt, ver-reckt, but back soon.

Gregors Blick richtete sich dann zum Fenster, und das trübe Wetter - man hörte Regentropfen auf das Fensterblech aufschlagen - machte ihn ganz melancholisch. »Wie wäre es, wenn ich noch ein wenig weiterschliefe und alle Narrheiten vergäße«, dachte er, aber das war gänzlich undurchführbar, denn er war gewöhnt, auf der rechten Seite zu schlafen, konnte sich aber in seinem gegenwärtigen Zustand nicht in diese Lage bringen. Mit welcher Kraft er sich auch auf die rechte Seite warf, immer wieder schaukelte er in die Rückenlage zurück. Er versuchte es wohl hundertmal, schloß die Augen, um die zappelnden Beine nicht sehen zu müssen, und ließ erst ab, als er in der Seite einen noch nie gefühlten, leichten, dumpfen Schmerz zu fühlen begann. (Franz Kafka, "Die Verwandlung")

Noch bin ich kein Käfer, aber ich hab recht viel geschlafen in den letzten Tagen und komme beim Vergessen von allerlei Narrheiten auch zu einer ganz respektablen Zufriedenheit voran. Dies ist es allerdings nicht, was zu sagen ich mich vom Bette erhoben habe. Es ist vielmehr das Folgende:

Leut, kümmert euch immer schön um euren Rücken. Vor allem euch Sesselpfurzern da draußen möcht ich mit Werner Kieser ganz herzlich zurufen: Aktiv sitzen! Ja nicht vergessen! Und wer ein all zu schweres Packerl zu tragen hat, dem sei gesagt: Das Weglassen ist die Kunst. Man muss nun wirklich nicht alles mit sich herumschleifen, was man sich in ruh- und rastlosen Lehr- und Wanderjahren in den Tornister gepackt hat oder was einem die Anderen da reingestopft haben, nur weil sie selber zu faul oder zu schwach waren. Weg mit dem Ballast, sei es nun das tote Aktienpaket aus der Haffazeit oder die Beziehungsdauerwurscht, an der man seit Ewigkeiten zahnlos herumnuckelt.

Euer Rücken wirds euch danken. Das tut nämlich sonst arg weh. Mitgefühl brauch ich übrigens keins, ich tu mir selber schon leid genug. Sobald ich wieder sitzen kann, ohne auf das Holzstöckchen beißen zu müssen, bin ich zurück.

Montag, 29. Mai 2006

Neunundzwanzignullfünfnullsechs

So einfach geht das halt nicht. Da muss es erst mal dunkel werden, sonst wird das nix. Das ist wie Kerzen aufs eigene Grab stellen, da will man nicht, dass die Leut zuschaun. Die halten einen sonst gleich für verrückt und dann kommt keiner mehr.

Nein, natürlich wär das nicht schlimm. Mir hats den Magen ohnehin schon oft genug umgedreht bei dem Anblick. Keine Manieren und keinen Anstand, die Leute haben keine Manieren und keinen Anstand mehr und meinen, es wär nicht weiter schlimm, wenn sie da ihren Döner nebenbei fressen und ihnen die Soße und das Fett die Finger runterläuft auf mein Bett. Aber mich kotzts an, mich kotzts echt an. Ich kann kaum noch die Palette gerade halten. Und ich steh tränenüberströmt vor der Leinwand und mag das Bild schon jetzt nicht mehr.

Bosch. Mein alter Freund Bosch und seine fürchterlichen Gestalten, das alles bin ich selber und mir wird speiübel bei dem, was mir die Stimmen da auf den Stoff diktieren. "Der Bäumemann da hinten, da fehlen die Hörner!" - "So kannst du das Triptychon aber nicht abgeben, wie sieht denn das aus?! Da lachen sich ja selbst die Scharniere tot." - "Du hast wohl noch nie Titten gesehen, du Flasche, jetzt mal die mal richtig! Oder sollen wir dir etwa auch noch das Geld fürs Puff geben, du Totalversager?!" Ach leckt mich doch alle.

Ehrlich gesagt hab ich die Kunst gefressen. Was soll ich mein Leben wegwerfen für sowas? Warum im Dreck hausen, warum mir mein Abendessen auf der Straße zusammengaunern mit immer neuen Lügen? Ich hab denen lange genug was vorgegaukelt. Es reicht, ein für allemal. Meine Heimat ist der Friedhof. Eisenkreuze will ich haben, rostige. Und Würmer. Die Eichhörnchen will ich aus ihren Nestern schmeißen und sehen, wie die Rentner am nächsten Morgen drüber heulen. Sowas will ich haben. Zerfressenes Holz und Verrückte, die nachts mit mir den Wein aus Tetrapaks saufen. Weiber, die sich auf einer Marmorplatte nehmen lassen und höchstens lachen, wenn ihnen die Kupferbuchstaben den Rücken wund scheuern, dass man nach Sonnenaufgang gerade noch das verschwommene R.I.P. auf ihren zerschundenen Hintern lesen kann.

Was das für Drogen sind? Vier Tage Paarekomödientragödie ist das. Nix Rührstück, die Taschentücher können getrost stecken bleiben. Aber auf die Uhrzeit achten.

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Die Frage nach dem Sein.

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Die Beobachtungskamera.

Bist äigschloufm oda...
Bist äigschloufm oda wos? Iwarawal homa in easchdn...
fuxbeck - 1. Jun, 18:33
Nur zu. Immer her mit...
Nur zu. Immer her mit den Kommentaren - selbst wenns...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:43
Das mit der Glaubwürdigkeit...
Das mit der Glaubwürdigkeit ist ja eh so eine Sache....
rationalstürmer - 2. Mär, 21:41
Ich hab einen Magen-Darm-Dings,...
Ich hab einen Magen-Darm-Dings, da ist mir ein bisserl...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:38
Hahaha, Herr Passenger...
Hahaha, Herr Passenger ... das mit den eigenen Überzeugungen...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:36
ja du lieber mein vater
In meiner Erregung sehe ich mich veranlasst, hier -...
Pecas - 2. Mär, 20:47
Das Interview interschien...
Das Interview interschien ja wohl zeitgleich mit der...
stilhäschen - 2. Mär, 20:12
Ach, jetzt bist du plötzlich...
Ach, jetzt bist du plötzlich wieder hier. Da kennt...
St. Burnster - 2. Mär, 20:00
Triebtäter
Forcierte Penisverlängerung (pro Demagogen-Verfassungsdisse rtations-Plagiatseite...
Pecas - 2. Mär, 07:36
Um treffend Lump geziehen...
Um treffend Lump geziehen zu werden, ist der Mann fraglos...
Fellow Passenger - 2. Mär, 01:48

Die immer müßige Suche nach weiteren Wahrheiten

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Die Heirats- und anderen eindeutigen Anträge nach wie vor bitteschön an
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Dass ich nicht lache.

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Zuletzt aktualisiert: 1. Jun, 18:33

Die Mitschuldigen an dieser garstigen Sammlung von nachgemachtem Ausgekotzten.

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